Erstes Navigieren am Joystick
Während die Installation von Robotermähern mit Sensorkabel meist die Hilfe von Fachbetrieben erfordert, lässt sich der Goat G1 problemlos eigenhändig einrichten. Dank eines geführten Dialogs in der App namens Ecovacs Home (Download für Android) klappt das im Test auf Anhieb. Der App-Betrieb setzt ein Cloud-Konto auf den EU-Servern des Herstellers voraus.
Zunächst vergibt man als Zugriffsschutz eine PIN, die nach jedem Anheben des Geräts erneut einzutippen ist. Danach kontaktiert man den Roboter per Bluetooth, übergibt ihn ins WLAN-Heimnetz und macht ihn mit batteriebetriebenen UWB-Signalbaken bekannt. Diese schraubt man am Rand der Rasenfläche in den Boden. Zwei Sendemasten gehören zum Lieferumfang. Je nach Geometrie des Grundstücks sind mindestens drei weitere davon nötig und extra zu bezahlen.
Zum einen markieren die Baken die äußersten Grenzen des Einsatzgebietes, das der Goat G1 nicht verlassen darf. Zum anderen hilft der Austausch von UWB-Signalen dem Roboter, seine Position im Raum zu erkennen. Aber für eine genaue Routenführung entlang von Beeten und Wegen ist das Sendemasten-Spalier viel zu grobmaschig.
Daher muss man den Goat G1 einmalig an die Hand nehmen und ihn mit Joystick-Schaltflächen in der App durch sein künftiges Revier navigieren. Tückische Hindernisse wie mit Steinen eingefasste Bäume, Sträucher oder Pools umkurvt man jeweils in separaten Kennenlernrunden und etikettiert diese als "Zufahrtsverbotszone".
Etwa zehn Zentimeter Sicherheitspuffer zu lassen, erweist sich im Test als empfehlenswert. Von der automatischen Kantenoptimierung raten wir ab. Diese Korrekturfunktion der App verschlimmbessert die Karte und führt in unserem Praxiseinsatz dazu, dass der Roboter ins Beet rutscht.
Zwar kostet dieser Probelauf mehr Zeit als das Setup eines Ecovacs-Saugroboters, der seinen Arbeitsbereich eigenständig kartiert. Trotzdem geht die Einrichtung viel schneller, als die Rasenflächen und besondere Tabuzonen mit unter der Erde verlegten Sensorkabeln einzuschlaufen. Nach rund 90 Minuten Aufbau und Kartierung einer 30 Quadratmeter großen Testfläche ist der Goat G1 einsatzbereit.
App zum Mähen
Das Gerätemenü für Ecovacs ersten Rasenmähroboter ist weniger hübsch und detailliert als die der Saugroboter in der gleichen App. Trotzdem lassen sich dem Goat G1 damit bequem Befehle zum Grasen erteilen. Per Schaltfläche startet man entweder eine Vollautomatik, einen Modus mit Fokus auf die Kanten oder den manuellen Betrieb.
In Letzterem navigiert man den Roboter mit Joystick-Buttons zu etwaigen Problemzonen, die er von sich aus nicht gründlich genug mäht – etwa an Randbereichen. Auf entsprechende Richtungsvorgaben reagiert er schnell und wendig.
Alternativ hinterlegt man einen Schaltplan und lässt den Goat G1 an bis zu zwei festen Uhrzeiten täglich im Automatikmodus mähen. Um Schnittprobleme bei nassem Gras zu vermeiden, pausiert ein per App aktivierbarer Regensensor die Aufgabe, wenn er Niederschlag registriert. Je nach Vorgabe setzt der Roboter den Einsatz zwischen 30 Minuten und drei Stunden später fort. Schade, dass sich per App nicht auch die Schnitthöhe des Mähwerks justieren lässt. Das geht nur am Gerät selbst.
Viele weitere App-Einstellungen befassen sich mit der Sicherheit von Mensch, Tier, Umwelt und dem Gerät selbst. Zum Schutz dämmerungsaktiver Tiere lässt sich der Mähbetrieb in der Nacht ausschließen. Diese Option ist eine sinnvolle Ergänzung zu den Zeitschaltplänen, weil sich ein Arbeitseinsatz auf großen Flächen wegen notwendiger Ladepausen über Stunden hinziehen kann.
Ferner beauftragt man mit einer App-Funktion die Kameras, speziell auf Igel, Katzen, Hunde und Schläuche zu achten, um diesen rechtzeitig auszuweichen. Die Bildmusterkennung befindet sich noch im Beta-Status. Damit die durch künstliche Intelligenz trainierte Kamerasoftware nicht hohe Grasbüschel als unantastbare Objekte einstuft, wählt man in der App aus, wie flach oder uneben der Boden beschaffen ist.
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Ecovacs Goat G1 im Test: Mäht den Rasen, nicht die Beete | Wächterfunktion mit Cloud-Kamera |
Danke für den Hinweis, wir haben dazu jetzt noch etwas ergänzt.
Ich habe mir gerade von diversen Herstellern der Mäher die Bewertungen der jeweiligen...
Der Worx Landroid Vision braucht doch gar keine Funkbaken?
Klingt für mich alles noch nicht sonderlich überzeugend. Unseren Robbi (Husqvarna...
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