Zum Hauptinhalt Zur Navigation

Echoes of Wisdom im Test: Prinzessin Zelda und das magische Kopiergerät

Prinzessin Zelda ist die Hauptfigur im neuen The Legend of Zelda , das dank genialem Gameplay auch ohne Heldentausch das Zeug zum Klassiker hat.
/ Peter Steinlechner
25 Kommentare News folgen (öffnet im neuen Fenster)
Artwork von The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom (Bild: Nintendo)
Artwork von The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom Bild: Nintendo

Wer ist eigentlich diese Zelda? Seit Jahrzehnten vollbringen wir in Spielen Heldentaten mit ihrem Namen, wissen aber kaum etwas über die Prinzessin. Das ändert sich nun: In The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom steuern wir sie erstmals in einem großen Spiel von Nintendo(öffnet im neuen Fenster) .

Mit Zelda schlendern wir auch durch das königliche Schloss und treffen dabei den Herrn Papa. Vor allem aber müssen wir nach dramatischen Ereignissen sowohl die Fantasywelt Hyrule als auch Link retten, der bekanntlich sonst als Held im Mittelpunkt steht.

In Echoes of Wisdom bedrohen mysteriöse Risse das Königreich. Wir steuern Zelda aus der isometrischen Perspektive und stellen uns den Herausforderungen mit einer speziellen Waffe: mit einem magischen Wesen namens Tri, das nahezu immer um uns herumfliegt, können wir Gegenstände und sogar Monster kopieren.

Um das jeweilige Objekt als Vorlage für das Inventar zu scannen, müssen wir ganz nah herankommen. Monster müssen wir vorher besiegt haben, um sie kopieren zu können. Dann dürfen wir die Gegenstände oder eben Lebewesen jederzeit auf Knopfdruck neu herstellen.

Die kopierten Monster kämpfen auf unserer Seite und greifen nicht uns an, sondern unsere Feinde. Typische Auseinandersetzungen laufen dann so ab, dass wir als Prinzessin Zelda einen Ork mit Speer oder einen Ritter mit Axt teleportieren, die sich auf den Feind stürzen und ihn nach besten Kräften vermöbeln.

Dabei müssen wir taktische Details berücksichtigen: Gegen fliegende Geier hat der Ritter am Boden keine Chance. Stattdessen probieren wir es mit Fledermäusen, was zu einem erbitterten Luftkampf über dem Kopf von Zelda führt.

Die Prinzessin muss Gegnern ausweichen und ausgeschaltete Einheiten ersetzen, besonders schwierig ist das aber alles nicht. Mana oder ähnliche Rohstoffe spielen keine Rolle, allerdings können wir nicht beliebig viele herbeigezauberte Objekte gleichzeitig haben.

Neben Kämpfen gibt es weitere Herausforderungen wie überstarke Wachsoldaten. Dazu kommen Rätsel, etwa wenn wir eine höher gelegene Stelle ohne Leiter erreichen wollen. Hier dürfen wir experimentieren: Wir können aus Betten (!) eine Treppe bauen, um auf einen Schrank hinter die Soldaten zu gelangen und an ihnen vorbeizuschleichen.

Reklame

The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom

Jetzt bestellen bei Amazon (öffnet im neuen Fenster)

Alternativ können wir die Wachsoldaten mit Kisten an ihrem Platz einmauern, sie in Minen laufen oder von einer fleischfressenden Pflanze verspeisen lassen und vieles mehr. Echoes of Wisdom lädt zum Experimentieren ein.

Insgesamt ist das Spiel nicht allzu herausfordernd. Wem es zu einfach ist, kann jederzeit einen Heldenmodus aktivieren: Man erleidet doppelten Schaden und muss ohne Herz zum Auffüllen der Lebenspunkte auskommen.

The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom - Verfügbarkeit und Fazit

Das Kopieren ist die mit Abstand wichtigste Gameplay-Mechanik. Es gibt aber weitere Elemente: Zelda kann sich auf magische Art mit Gegenständen verbinden. Dann bewegt sich ein riesiger Stein genau parallel zur Prinzessin, wodurch wir ihn gezielt an eine bestimmte Stelle bugsieren und Tasten im Boden auslösen können.

Es gibt eine weitgehend frei erkundbare Oberwelt mit Wäldern, einer Wüste, einem Vulkan und Wassergebieten. Zur Orientierung rufen wir eine Landkarte auf.

Wahlweise spazieren wir mit Zelda zu Fuß und traben später auf einem Pferd durch Hyrule, oder wir verwenden die sinnvoll platzierten Schnellreisepunkte.

Neben der Oberwelt gibt es ein Schattenreich, das schlauchig angelegt ist. Dort müssen wir auf schwebenden Plattformen oder über seitlich an der Wand hängende Bäume hopsen. Es gibt viele Rätselaufgaben, die uns an klassische Zelda-Dungeons erinnern.

Der Gesamtumfang von Echoes of Wisdom liegt geschätzt irgendwo zwischen 15 und 40 Stunden. Das kann abhängig von der Spielweise variieren.

Die Grafik erinnert an ältere Games und macht auf Bildern wenig her. In Bewegung sieht das Spiel aber ganz niedlich aus, ein künstlicher Tiefenfilter lässt alles halbwegs räumlich wirken. Technische Probleme sind uns nicht aufgefallen.

The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom erscheint am 26. September 2024 für die Nintendo Switch. Der Preis liegt bei rund 60 Euro, auf der Speicherkarte werden 6,144 GByte belegt. Es gibt keine Sprachausgabe, die Bildschirmtexte sind gut übersetzt. Multiplayer ist nicht enthalten. Die USK hat eine Altersfreigabe ab 6 Jahre erteilt.

Reklame

The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom

Jetzt bestellen bei Amazon (öffnet im neuen Fenster)

Fazit

Nach den letzten beiden Zelda-Spielen ist es schön, ein weniger episches Abenteuer in der Welt von Hyrule zu erleben. Dabei müssen wir keine Abstriche bei der Qualität hinnehmen, im Gegenteil: Echoes of Wisdom ist ein fantastisches Spiel geworden.

Das liegt vor allem an der nahezu perfekt umgesetzten Idee mit dem Kopieren von Sachen und einigen späteren Gameplay-Elementen. Allein das Kopieren lässt viel Raum für schräge Experimente. Erstaunlich viele werden vom Programm getragen, wie das herrlich blöde Bauen von Treppen mit Betten.

Auch die offene Welt finden wir gelungen. Es gibt viel zu entdecken und hübsche Überraschungen, insbesondere im Schattenreich der magischen Risse. Und die Handlung ist schon deswegen ein Muss für Fans von Zelda, weil wir endlich mal die Prinzessin in einem großen Abenteuer kennenlernen.

Minimal ärgerlich finden wir nur ein paar überlange Bosskämpfe, bei denen wir wegen des fehlenden Lebensbalkens erst spät erfahren, ob und wie viel Schaden wir anrichten. Außerdem wird irgendwann das Inventar mit den kopierbaren Sachen zu unübersichtlich.

Aufgrund der vielen Stärken sollte man Echoes of Wisdom die mehr als verdiente Chance geben. Selbst wenn die Optik den Eindruck eines nicht ganz vollwertigen Ablegers erweckt: Für uns ist das Spiel ein echtes The Legend of Zelda, mit dem nicht nur Serienfans viel Spaß haben.


Relevante Themen