Echo Buds 2 mit nerviger Sensorsteuerung
Wie viele andere Hersteller setzt Amazon bei den Echo Buds 2 auf eine Sensorsteuerung, die reagiert, sobald der Sensor einmal berührt wird. Wir führen dadurch immer wieder mal ungewollt Befehle aus, obwohl wir die Stöpsel nur ins Ohr stecken. Wir müssen also sehr darauf achten, wo wir die Stöpsel berühren, wenn wir dies verhindern wollen.
Immerhin können wir alle Befehle bei einfacher Berührung ganz abschalten. Das mindert am Ende aber wieder den Komfort, weil dann weniger Möglichkeiten vorhanden sind, alle nötigen Befehle auf die Stöpsel zu legen. Zudem gibt es am Stöpsel Mehrfachtipp- und Haltegesten. Das ist - wie auch bei vielen Konkurrenzgeräten mit Sensorsteuerung - anfällig für Fehleingaben. Immer wieder reagieren die Stöpsel nicht so, wie wir wollen. Wir bevorzugen eindeutig eine Knopfsteuerung, wie sie etwa Jabra bietet.
Die Echo Buds 2 haben eine Ohrerkennung. Sobald einer oder beide Stöpsel aus dem Ohr genommen werden, unterbricht die Musikwiedergabe. Sie wird fortgesetzt, sobald wieder beide Stöpsel im Ohr stecken. Allerdings gibt es unnötigerweise eine Zeitbeschränkung: Wenn wir die Stöpsel länger als eine Minute aus dem Ohr nehmen, wird die Musikwiedergabe nicht fortgesetzt, wenn die Stöpsel wieder im Ohr sind. Damit ist die Funktion im Alltag vielfach nutzlos. Ärgerlicherweise kann die Ohrerkennung nicht abgeschaltet werden.
Echo Buds 2 werden über die Alexa-App gesteuert
Aus Amazons Sicht sind die Echo Buds 2 weitere Produkte im Sortiment an Echo-Produkten, die mittels Sprachsteuerung bedient werden können. Die Sprachsteuerung erfolgt dabei über den Sprachassistenten Alexa. Über die gleichnamige App werden auch alle übrigen Echo-Produkte eingerichtet und konfiguriert.
Die Echo Buds 2 lassen sich nur konfigurieren, wenn ein Amazon-Konto vorhanden ist. Die meisten anderen Hersteller von Kopfhörern und Hörstöpseln verlangen kein Benutzerkonto für ihre App. Obwohl Amazon ein Benutzerkonto voraussetzt, gibt es keinen Cloud-Luxus: Wir müssen die Echo Buds 2 auf jedem Smartphone neu mit der Alexa-App verbinden. Hier erwarten wir eigentlich, dass die Geräte bei bestehender Bluetooth-Verbindung auf allen Smartphones in der Alexa-App auftauchen.
Zudem muss bei der Einrichtung in der Alexa-App GPS aktiviert sein, sonst werden die Echo Buds 2 von der App nicht gefunden. In der mitgelieferten Anleitung gibt es keinen Hinweis darauf. Auch sonst enttäuscht die mitgelieferte Anleitung. Amazon hat spezielle Sprachbefehle für die Echo Buds 2 integriert, aber Kunden erfahren davon nichts.
Alexa-App für Kopfhörer-Konfiguration schlecht geeignet
Obwohl die Alexa-App eingeschränkt auch ohne Internetverbindung nutzbar ist, gilt das nicht für die Konfiguration der Hörstöpsel. Wer also etwa im Flugzeug keine Internetverbindung hat, kann keine Einstellungen der Hörstöpsel verändern. Die meisten Apps für Kopfhörer oder Hörstöpsel anderer Hersteller erwarten keine bestehende Internetverbindung.
Aber auch an anderer Stelle stört die Entscheidung von Amazon, die Alexa-App für die Konfiguration der Echo Buds 2 zu nutzen: Wer ein weniger leistungsfähiges Gerät besitzt, muss Geduld aufbringen, bis die Alexa-App gestartet ist. Immerhin erfreulich: Die Alexa-App gibt es für Android sowie iOS und sogar für Fire-Tablets und Windows.
In der Alexa-App können wir einstellen, ob die Echo Buds 2 auf Zuruf mit Alexa benutzt werden sollen. Am Stöpsel selbst können wir das nicht umschalten. Bei den meisten Echo-Geräten können wir das Aktivierungswort ändern, aber nicht bei den Echo Buds 2. Damit reihen sich diese in die vielen anderen Alexa-fähigen Produkte anderer Hersteller ein. Amazon erlaubt Drittanbietern generell nicht, das Aktivierungswort von Alexa zu ändern.
Zudem gibt es in der App einen Equalizer und eine Funktion, um verlorene Echo Buds 2 zu orten. Als weiteres können wir den Transparenzmodus in der Intensität anpassen und testen lassen, ob die Hörstöpsel gut im Ohr sitzen. Zudem kann bei Bedarf festgelegt werden, dass sich Alexa, Google Assistant oder Siri durch eine Berührung des Stöpsels aktivieren.
Änderung der Sensorflächen der Echo Buds 2 mit Einschränkungen
Zudem lässt sich die Sensorbelegung in der App anpassen. Für uns unverständlich: Bei bestimmten Gesten wird nur eine Auswahl der verfügbaren Befehle angeboten. Es ist etwa nicht möglich, die Lautstärke mit einer einfachen oder zweifachen Berührung des Sensorbereichs zu ändern. Die Anpassung der Lautstärke ist nur mit Dreifachtipps und Haltegesten erlaubt.
Die gleiche für uns unsinnige Beschränkung gibt es für das Umschalten des Mikrofons: Auch diesen Befehl dürfen wir weder mit einer einfachen oder doppelten Berührung des Sensorfelds ausführen. Da vor allem die Geste für Dreifachtipps immer wieder zu Fehleingaben neigt, kann es leicht passieren, dass wir einen Anruf beenden, obwohl wir nur das Mikrofon umschalten wollen.
Übergabe zwischen Echo-Lautsprechern klappt nicht
Nach Angaben von Amazon soll es mit den Echo Buds 2 unkompliziert möglich sein, laufende Musik von einem Echo-Lautsprecher auf das Smartphone mit den verbundenen Echo Buds zu übertragen. Auch der umgekehrte Weg soll möglich sein. In unseren Versuchen hat das nicht geklappt. Wenn wir den von Amazon erdachten Sprachbefehl "Alexa, setze Musik hier fort" gaben, wurde nicht das Musikstück gespielt, das gerade auf dem anderen Gerät lief. Es kam auch vor, dass die Wiedergabe statt auf den Stöpseln auf dem Lautsprecher fortgesetzt wurde, obwohl wir die Mikrofone am Lautsprecher abgeschaltet hatten.
Zum Lieferumfang der Echo Buds 2 gehört ein angenehm kompaktes Ladeetui mit USB-C-Anschluss. Käufer haben beim Kauf die Wahl zwischen einem normalen Ladeetui und einer Version mit der Unterstützung der drahtlosen Ladetechnik Qi. Die Stöpsel werden magnetisch im Case gehalten und lassen sich bequem ablegen und entnehmen.
Echo Buds 2 mit kurzer Akkulaufzeit
Amazon gibt an, dass die Echo Buds 2 am Stück 6,5 Stunden genutzt werden können, wenn die Funktion Alexa auf Zuruf deaktiviert wird. Bei Nutzung von Alexa werden 5 Stunden versprochen. Diese Werte konnten wir nicht erreichen. Ohne Alexa-Zuruf-Aktivierung mussten wir die Stöpsel bereits nach 5 Stunden und 15 Minuten wieder ins Ladeetui stecken. Die zugesicherten 5 Stunden bei Alexa-Nutzung sind ebenfalls nicht erreichbar und liegen eher bei 4 Stunden. Nach einer Fünf-Minuten-Ladung sind die Stöpsel bereits nach 45 Minuten wieder leer - das ist auch nur Durchschnitt.
Das Ladeetui schafft es nur, die Akkus der Echo Buds 2 etwa zweimal aufzuladen, so dass sich eine Gesamtakkulaufzeit von rund 15 Stunden ergibt. Das ist verglichen mit der Konkurrenz nicht viel. Außerdem sollten die Echo Buds 2 nicht zu lange herumliegen. Nach einigen Wochen sind Stöpsel und Ladeetui entladen. Das bekommt die Konkurrenz besser hin.
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