Niemand löscht die betrügerischen Telefonnummern
Wie unsere Testangebote zeigen, ist es innerhalb kurzer Zeit möglich, mehrere solcher Nummern einzusammeln. Eine Sperrung der Nummern wäre dann über die Bundesnetzagentur möglich. Doch das ist häufig nicht hilfreich.
So kann es sein, dass beispielsweise Whatsapp-Accounts anderer Geschädigter von den Tätern für die Kommunikation missbraucht wurden. "Über solche Accounts können dann auch die typischen Betrugsmaschen vollzogen und so der Käufer oder Verkäufer für Verkaufsgespräche kontaktiert werden", erläutert LKA-Sprecher Ebbertz und fügt hinzu: "Da die echten Inhaberinnen oder Inhaber einer solchen Nummer jedoch selber indirekt durch die missbräuchliche Verwendung geschädigt sind, wird man diese Rufnummer nicht von Seiten der Polizei sperren."
Auffällig sei bei einer Masche, dass ausländische Rufnummern von Whatsapp-Accounts genutzt würden, um sich als beispielsweise als US-Amerikaner auszugeben. Diese wollten angeblich ein Geschenk für einen Verwandten in Deutschland kaufen und bäten den Verkäufer, zusätzlich eine Guthabenkarte in das Paket zu legen.
Bundesnetzagentur wartet auf Polizeianordnungen
In der Praxis werden jedoch aufgrund von Ebay-Betrug überhaupt keine Telefonnummern gesperrt. Das teilte die Bundesnetzagentur auf Anfrage von Golem.de mit. "Über von den Strafverfolgungsbehörden eingeleitete Ermittlungen und dort geführte Verfahren ist hier nichts bekannt", sagte eine Sprecherin.
Das ist teilweise nicht ganz nachvollziehbar. So wurden über eine Telefonnummer, mit der der Autor wegen eines tatsächlichen Verkaufsangebots kontaktiert wurde, zahlreiche weitere Nutzer angeschrieben. Immer mit derselben Masche.
Betroffene sollen Anzeige erstatten
"Die Strafverfolgungsbehörden verfügen im Rahmen des allgemeinen Polizei- und Ordnungsrechts über eigene Befugnisse, um Maßnahmen wie Abschaltungsanordnungen zu verfügen. Die Bundesnetzagentur rät Betroffenen deshalb, Anzeige bei der örtlichen Polizeidienststelle zu stellen", teilte die Regulierungsbehörde weiter mit.
Für die Einleitung eines Verfahrens benötige die Bundesnetzagentur gesicherte Beweismittel wie beispielsweise Screenshots und Einzelverbindungsnachweise. "Welche Informationen nötig sind, hängt davon ab, um welche Art von Rufnummernmissbrauch es sich handelt und variiert von Fall zu Fall. In den meisten Fällen ergibt sich das aus dem Beschwerdeformular im Internet", hieß es weiter. Derzeit gibt es bei dem Formularen jedoch nicht einmal eine spezielle Version für den Ebay-Betrug.
Ein weiteres Problem: Wird eine Telefonnummer über den Mobilfunkbetreiber gesperrt, berührt das den Whatsapp-Account im Grunde nicht. Dieser kann weiter auf dem angemeldeten Gerät verwendet werden. Nicht umsonst heißen solche Anbieter "nummernunabhängige interpersonelle Telekommunikationsdienste". "Grundsätzlich umfasst eine solche Abschaltung dann auch den Funktionsumfang des Whatsapp-Messengers, jedenfalls wenn dieser über die 'mobile Daten'-Funktion beziehungsweise über die SIM-Karte betrieben wird. Da aber ein Betrieb zum Beispiel auch über WLAN möglich ist, kann eine Weiternutzung nicht ausgeschlossen werden", sagte die Regulierungsbehörde.
Wie hoch die Zahl der Betrugsdelikte über Kleinanzeigenportalen ist, kann die Polizei nicht angeben.
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Betrugsversuche derzeit sehr häufig | Polizei kann Fallzahlen nicht recherchieren |
Kostenlos sind immer weniger Banken. Die großen erhöhen aktuell sogar die Gebühren...
Also ich kann die Aufregung auch nicht verstehen. Ich verkaufe und kaufe viel auf...
Die von mir genutzte Lösung des Problems: Ebay Kleinanzeigen nicht nutzen. Schützt zu...
Dann hast du 10 Jahre Internet verschlafen. :-)
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