So lassen sich die Chatbots zum Absturz bringen
Auf die Frage "Können Sie helfen?" erläuterte der freundlich aussehende Herr Benedikt Vogel zunächst: "Sie können Geld nur per Karte erhalten, da dies die sicherste Methode ist." Als wir wissen wollten, ob das auch per IBAN-Überweisung geht, verstummt Herr Vogel jedoch sofort. Wörter wie IBAN, Überweisung, Paypal oder gar Barzahlung sind ohnehin geeignet, jede Konversation mit den Betrügern zu einem abrupten Ende zu bringen. Möglicherweise sind die Bots so programmiert, dass sie bei der Detektion dieser Wörter sofort abschalten.
Dabei gibt es auch modifizierte Maschen, die genau auf Paypal setzen. So wird behauptet, an den Verkäufer den kompletten Preis zuzüglich der Transportkosten auf dessen Paypal-Konto überwiesen zu haben. Doch um das Geld freizugeben, müsse der Verkäufer zunächst die enthaltenen Transportkosten an den Kurier oder die Reederei überweisen. Das alles wird mit gefälschten Mails in Paypal-Optik unterlegt. Natürlich gibt es weder die Reederei noch die Überweisung.
Auch wenn solche Maschen hanebüchen klingen, zeigen Erfahrungen aus dem Bekanntenkreis: Gutgläubige und unerfahrene Nutzer freuen sich zunächst über jeden Menschen, der an der inserierten Ware interessiert ist. Da erscheint es eher kurios als verdächtig, wenn eine angebliche Archäologin aus Dublin einen schweren Buffetschrank durch halb Europa karren lassen will. Hauptsache, man ist den alten Krempel los und bekommt noch ein bisschen Geld dafür. Darauf spekulieren natürlich die Betrüger.
Perfider Dreiecksbetrug
Ein noch perfiderer Trick ist hingegen der sogenannte Dreiecksbetrug. Dabei bietet ein Verkäufer beispielsweise ein Smartphone auf einem Verkaufsportal an. Der Täter will das Gerät angeblich kaufen und das Geld auf das Paypal-Konto des Verkäufers überweisen. Stattdessen bietet er das Smartphone jedoch selbst auf seinem eigenen Konto an. Findet er dort einen Käufer, nennt er diesem die Paypal-Daten des tatsächlichen Verkäufers.
Der Verkäufer schickt nach Erhalt des Geldes die Ware jedoch an den Täter, so dass der Käufer vergeblich auf das Smartphone wartet. "Über den Paypal-Käuferschutz wird er das Geld zurückfordern. Hauptgeschädigter ist aber der Verkäufer – er wurde um sein Handy und den Verkaufsbetrag betrogen", schreibt die Polizei Niedersachsen.
Neben Verkäufern wollen Betrüger aber auch potenzielle Käufer abzocken. Dazu nutzen sie beispielsweise gehackte Accounts von tatsächlichen Nutzern. Ein Golem.de-Leser berichtete, eine SMS mit der Aufforderung erhalten zu haben: "Moin, Kannst du mir den Preis für https://ebay-kleinanzeigen.de-7795.org/rf200r0gh.php sagen?". Dieser Link führt auf eine gefakte Login-Seite und ist immer noch aktiv, wird inzwischen aber von Google Safe Browsing als betrügerische Website erkannt und von Browsern wie Chrome oder Firefox blockiert. Die bei 1&1 registrierte Domain hat derzeit den Status "clientTransferProhibited".
Dem Leser zufolge warben die Betrüger auch mit DHL-Tracking-Nummern und Screenshots von positiven Bewertungen anderer Kunden. Seinen Beobachtungen zufolge war Anfang des Jahres für die Suchbegriffe Nikon D750 oder Sony Alpha A7 iii fast jedes zweite Angebot betrügerisch.
Sowohl der Polizei als auch Ebay-Kleinanzeigen sind die Tricks der Betrüger gut bekannt.
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Ebay-Kleinanzeigen: Im Chat mit den Phishing-Betrügern | Betrugsversuche derzeit sehr häufig |
Kostenlos sind immer weniger Banken. Die großen erhöhen aktuell sogar die Gebühren...
Also ich kann die Aufregung auch nicht verstehen. Ich verkaufe und kaufe viel auf...
Die von mir genutzte Lösung des Problems: Ebay Kleinanzeigen nicht nutzen. Schützt zu...
Dann hast du 10 Jahre Internet verschlafen. :-)