E-Mails und Smartphone: Arbeitsministerin will Regeln für Nicht-Erreichbarkeit
Ständige Erreichbarkeit per E-Mail macht die Beschäftigten krank. Arbeitsministerin Ursula von der Leyen ruft die Betriebe auf, Regeln für die Offlinezeit aufzustellen. Doch das reicht anderen nicht aus.

Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und Bitkom-Vorstand Bernhard Rohleder wenden sich gegen ständige Erreichbarkeit für Beschäftigte per E-Mail und Smartphone.
Die Ministerin sagte der Bild-Zeitung, dass es im Sinne des Arbeitsschutzgesetzes sei, auch in Unternehmen "glasklare Regeln" aufzustellen, zu welchen Uhrzeiten der Arbeitnehmer erreichbar sein müsse und wann dafür ein Ruheausgleich erfolge. "Wann muss ich Mails checken und wann ist es okay, dass ich mich später darum kümmere?"
29 Prozent aller Arbeitnehmer seien laut einer Bitkom-Studie jederzeit beruflich per Telefon oder per E-Mail erreichbar. 20 Prozent aller Beschäftigten bearbeiten laut einer Studie der Krankenkassen in der letzten halben Stunde vor dem Schlafengehen noch berufliche E-Mails, so die Bild-Zeitung.
Rohleder sagte, dass immer mehr Firmen Regeln zur elektronischen Erreichbarkeit in der Freizeit einführten: Bei Volkswagen in Deutschland hat die Arbeitnehmervertretung eine Betriebsvereinbarung durchgesetzt, die bundesweit 1.154 Tarifmitarbeiter betrifft, die über dienstliche Blackberry-Smartphones verfügen. "Die Betriebsvereinbarung sieht vor, dass der Server für die Blackberrys der Tarifmitarbeiter eine halbe Stunde vor Beginn hochgefahren und eine halbe Stunde nach Ende der Gleitzeit heruntergefahren wird", sagte VW-Betriebsrat Heinz-Joachim Thust. Manager sind nicht betroffen.
Bei der Deutschen Telekom, BMW, Bayer und Puma müssten E-Mails am Wochenende oder in der Freizeit nicht bearbeitet werden, so Rohleder.
"Alle Beschäftigten haben das Recht, in der wohlverdienten Freizeit unerreichbar zu sein. Beim Schutz vor psychischen Gefährdungen geht es um viel mehr als darum, dass Beschäftigten keine permanente Erreichbarkeit abverlangt werden darf", sagte Beate Müller-Gemmeke, Sprecherin für Arbeitnehmerrechte der Grünen. Die Ministerin müsse eine Anti-Stress-Verordnung auf den Weg bringen und den Arbeitsschutz im Bereich der psychischen Gefährdungen konkretisieren. Nötig seien eine Verordnung und technische Regelungen, die den Betrieben klare Vorgaben machten und Aufsichtsbehörden in die Lage versetzen, hier auch tätig zu werden. Öffentlichkeitswirksame Appelle der Ministerin an die Arbeitgeber seien zu wenig.
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Warum sich einzeln plagen? In Betrieben mit mehr als 5 ständigen ArbeitnehmerInnen kann...
Mann, Mann, Mann, wenn ich sowas schon lese. Reden wir hier von Bratwürste braten oder...
keine angst, ich mache überstunden wenn nötig, aber einemal im feierabend ist feierabend...
Ich habe noch nie Tofu gegessen und habe keine Ahnung davon, was auf der Packung steht.