E-Mail-Verschlüsselung für alle EU-Institutionen bereits 2017?
Ginge es nach der Kommissionsstudie, erhielte jeder EU-Beamte und jede Parlamentsabgeordnete sowie deren Mitarbeiter jeweils zwei S/MIME-Zertifikate, eines zum Verschlüsseln und eines zum Signieren. Beide würden von der Certificate Authority (CA) ihrer jeweiligen Institution, also zum Beispiel des Parlaments, signiert.
Diese Zertifikate sollen dann - zum Schutz vor besagtem Spam - lediglich innerhalb der EU-Institutionen verteilt, nicht aber öffentlich gemacht werden. Selbstsignierte S/MIME-Zertifikate, wie sie bei Privatpersonen häufiger zum Einsatz kommen, sollen zudem "niemals akzeptiert werden".
Key-Escrow wird Pflicht - und ist sinnvoll
Großen Wert legen die Autoren der Studie auch auf ein funktionierendes Key Escrow und Zertifikatearchiv, das "dringend empfohlen" wird. Damit kann sichergestellt werden, dass verschlüsselte E-Mails auch dann noch von den EU-Institutionen geöffnet werden können, wenn die entsprechende Mitarbeiterin dort nicht mehr arbeitet oder ein Abgeordneter sein Passwort vergisst.
Langfristig sollen auf diese Weise nicht nur die drei Hauptinstitutionen der EU, also EU-Kommission, Europäisches Parlament und Rat der EU, mit S/MIME ausgestattet werden, sondern auch alle rund 60 Unterorganisationen und nachgeordnete Behörden. Insgesamt wären das Zertifikate für über 55.000 Mitarbeiter. Nach einer Testphase, die bereits diesen Sommer beginnen soll, könnte die Verteilung dann Anfang 2017 starten.
EU-Kommission benutzt S/MIME schon lange ...
Praktischerweise hat die EU-Kommission - anders als das Europäische Parlament - S/MIME bereits seit Jahren am Laufen. Jeder interessierte Mitarbeiter der Behörde kann sowohl mit seinem Bürorechner als auch mobil verschlüsselt per E-Mail kommunizieren. Das ist auch sinnvoll: Insbesondere die Abteilungen für Handels- und Wettbewerbspolitik behandeln zum Teil extrem heikle Dossiers wie zum Beispiel die milliardenschweren Antidumping-Untersuchungen gegen China oder Fälle illegaler Preisabsprachen amerikanischer Großkonzerne.
Über die kommissionseigene Zertifizierungsstelle namens Commissign CA können Kommissionsmitarbeiter ihr eigenes S/MIME-Zertifikat beantragen und einrichten lassen. Dieses lässt sich dann leicht in das unter Windows 7 laufende Microsoft Outlook der Kommissions-PCs importieren. Für mobiles Mailen haben die EU-Beamten sogar eine BYOD-Option: Auf Anfrage installiert die Kommission auf den Mitarbeitergeräten das Mobile-Device-Management-Tool MobileIron der gleichnamigen Firma aus Kalifornien. Außerdem steht für die E-Mail-Verschlüsselung Symantecs Touchdown-Anwendung zur Verfügung.
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E-Mail-Verschlüsselung: EU-Kommission hat Angst vor verschlüsseltem Spam | Verschlüsseln, ja - aber nicht für geheime Dokumente |
Nein, das war eine Mischung aus Dummheit und zu weniger Gutsherrenprivilegien für die Krone.
aber auch spammer können ihre mails via PGP signieren.
Die Verschlüsselung ist nur eine Komponente. Diese stellt sicher, dass keine unbefugten...
Hah? Der payload ist ohnehin AES verschlüsselt, nur der Sitzungsschlüssel per RSA und...