E-Mail und Cloud: Journalisten-Verband rät zum Verzicht auf Google und Yahoo
Journalisten sollen die E-Mail-Dienste und die Cloud von Google und Yahoo meiden, weil die Daten offenbar komplett an die NSA gehen. Darüber hatte die Washington Post unter Berufung auf das Snowden-Archiv berichtet.

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) rät Journalisten, bei Recherchen und elektronischer Kommunikation auf E-Mail-Dienste von Google und Yahoo bis auf weiteres zu verzichten. Das gab die Organisation am 31. Oktober 2013 bekannt. "Die Recherchen von Journalisten sind genauso vertraulich wie die Kontaktdaten der Informanten und die Inhalte der Kommunikation mit ihnen", sagte der DJV-Bundesvorsitzende Michael Konken. Der DJV rät auch, die Suchmaschinen der beiden Firmen nicht mehr zu nutzen.
Laut einem Bericht der Washington Post verschaffen sich die britischen und US-amerikanischen Geheimdienste direkten Zugang zu den Daten, die zwischen den Rechenzentren von Google und Yahoo fließen. Die Abhöraktion geschieht demnach ohne Wissen der beiden Internetkonzerne. In einer Zeichnung stellt die NSA dar, wie sie damit auch die SSL-Verbindungen zwischen den Google-Servern und den Rechnern der Nutzer umgehen, verziert mit einem Smiley. Mehrere Millionen Datensätze würden täglich von den Cloud-Infrastrukturen von Google und Yahoo an das NSA-Datenzentrum in Fort Meade übertragen.
Es sei skandalös, dass die Geheimdienste in ihrem Überwachungswahn offenbar keine Grenzen kennen. Wo es möglich sei, müssten Journalisten Konsequenzen ziehen und ihre Arbeitsweise verändern. "Es gibt durchaus andere Suchmaschinen und Anbieter von E-Mail-Diensten, die nach bisherigem Kenntnisstand als sicher gelten", sagte Konken, ohne hier jedoch Namen nennen zu können. Appelle an die Regierungen, den Informantenschutz und die Freiheit der Berichterstattung zu garantieren, blieben offenbar wirkungslos. Bei vergleichbarem Leistungsspektrum dieser Dienstleister sollten Journalisten wechseln, mindestens aber Verschlüsselungstechniken anwenden.
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