E-Mail-Ausfall in München: Und wieder wars nicht Limux
Bei der Fehlersuche nach dem E-Mail-Ausfall in München offenbaren sich katastrophale Zustände bei der IT-Verwaltung sowie ein sehr seltsam anmutender Spamfilter. Dafür passt der öffentliche Umgang mit dem Problem durch OB Reiter in die Kritik an seinem Verhältnis zum Limux-Projekt.

Öffentlichkeitswirksam beschwerte sich der Oberbürgermeister Münchens, Dieter Reiter (SPD), über einen tagelangen Ausfall der E-Mail-Infrastruktur. Zwar werden unsere Anfragen dazu größtenteils beantwortet, technische Details werden aber kaum genannt. Doch die von uns gewonnenen Informationen deuten auf ein sehr schlechtes IT-Management und überforderte Admins hin. Statt aber dem Personalrat zu folgen, seine Kritik zu mäßigen und den Missstand bei den Beschäftigten zu beheben, scheint Reiter die Gelegenheit zu nutzen, erneut die Kritik an Limux aufleben zu lassen.
Keine externen E-Mails
- E-Mail-Ausfall in München: Und wieder wars nicht Limux
- Mangelhafte Serververwaltung
- IT-Angestellte ohne politischen Rückhalt
Schriftlich bestätigt uns das Presse- und Informationsamt der Stadt, dass der "externe Zugang zu den städtischen E-Mail-Servern" seit vergangenem Freitag, dem 5. Dezember gegen 17:15 Uhr blockiert war. Erst am darauffolgenden Montag "gegen 10 Uhr" sei dies behoben worden. Die Auslieferung der bis dahin "aufgelaufenen externen E-Mails parallel zum Tagesgeschäft" belastete die Serverinfrastruktur darüber hinaus bis in den Montagabend.
Die interne E-Mail-Kommunikation der Mitarbeiter der Stadtverwaltung sei dadurch nicht betroffen gewesen. Wie Reiter der Münchner Abendzeitung sagte, betraf das Problem nicht nur "die Bürger, für die die Stadtverwaltung per Mail nicht zu erreichen war", sondern auch 20.000 der 33.000 Mitarbeiter, die nicht erreichbar waren und auch keine E-Mails nach außen verschicken konnten.
Riesiger E-Mail-Header
Als Ursache dafür, dass der E-Mail-Dienst nicht genutzt werden konnte, wird eine einzelne eingehende E-Mail angeführt, deren Header durch einen ungewöhnlichen Betreff 7 MByte groß gewesen sei. Diese E-Mail habe den externen Zugang "vollständig ausgelastet", ohne dass dieser Zugang dabei ausgefallen sei.
Dabei betont die Pressestelle explizit, dass alle Komponenten technisch funktioniert hätten, der externe Zugang aber ausschließlich mit dieser einen E-Mail beschäftigt gewesen sei. Von einem rein technischen Ausfall könne also nicht gesprochen werden. Was damit aber genau gemeint ist, bleibt unklar. Der Begriff Ausfall soll wohl eher Situationen wie Totalabstürzen, einer ausgefallenen Stromversorgung oder ähnlich gravierenden Problemen vorbehalten bleiben.
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Mangelhafte Serververwaltung |
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