E-Auto-Produktion: Bei Porsche sind Tausende Arbeitsplätze in Gefahr
Porsche sieht sich gezwungen, die Produktion seines ersten Elektromodells Taycan zu drosseln , nachdem die Verkaufszahlen in den ersten drei Quartalen um 50 Prozent eingebrochen sind. Das berichtete die Automobilwoche(öffnet im neuen Fenster) .
Die ursprünglich bis Ende 2024 geplante Schichtreduzierung wird 2025 fortgeführt. Ein Unternehmenssprecher bestätigte die Maßnahme als "temporäre Anpassung der Produktionsweise" , wie das Manager-Magazin schrieb. Die Fertigungskapazität innerhalb der verbliebenen Schicht werde weiter gesenkt. Wie lange, stehe noch nicht fest.
Bis zu 8.000 Arbeitsplätze gefährdet
Die Situation hat Auswirkungen auf die Beschäftigungslage: Etwa 1.000 Leiharbeiter mussten das Unternehmen verlassen, da ihre Verträge nicht verlängert wurden. Branchenexperten der Automobilwoche(öffnet im neuen Fenster) prognostizierten, dass mittelfristig bis zu 8.000 der derzeit 42.000 Arbeitsplätze gefährdet sein könnten.
Die Gründe für den Absatzrückgang sind vielschichtig. Neben der allgemeinen Zurückhaltung bei Elektrofahrzeugen spielt die schwache Nachfrage nach elektrischen Luxusmodellen in China eine Rolle. Porsche fasste in China im E-Mobilitätssektor bisher kaum Fuß.
Während der Sportwagen 911 neue Absatzrekorde verzeichnet, verzögerte sich die Einführung des elektrischen Macan aufgrund von Softwareproblemen. Dies trifft das Unternehmen in einer Phase, in der die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen ohnehin stagniert.
Porsche passt Strategie an
Der Sportwagenhersteller reagierte auf die Entwicklung mit einer Anpassung seiner Strategie. Die ursprünglichen Ziele für die Elektrifizierung der Modellpalette werden laut Manager-Magazin flexibler gestaltet. Porsche plante zunächst, bis 2025 die Hälfte seiner Verkäufe aus reinen E-Autos und Plug-in-Hybriden zu generieren, mit einer Steigerung auf 80 Prozent Vollstromer bis 2030. Diese Ziele sollen nun stärker an der tatsächlichen Marktnachfrage ausgerichtet werden.