DVB-T: Antennenfernsehen könnte ganz verschwinden

Ein Mitglied der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten hält DVB-T mit dem Ausstieg von RTL bald nicht mehr für bezahlbar.

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DVB-T: Antennenfernsehen könnte ganz verschwinden
(Bild: Hama/Golem.de)

Durch den erwarteten DVB-T-Ausstieg von RTL könnte Antennenfernsehen in Deutschland bald nicht mehr finanzierbar sein. Das hat Professor Ulrich Reimers vom Institut für Nachrichtentechnik der TU Braunschweig, der Mitglied der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) ist, auf den Medientagen München erklärt (PDF). Die Bundesnetzagentur will die Frequenzen möglichst schon im kommenden Jahr für den Mobilfunk freigeben und versteigern. Reimers erklärte, er verstehe sich bei der Frequenzneuordnung als "Brückenbauer zwischen Mobilfunk- und Rundfunkanbietern".

Reimers: "Im Bereich des terrestrischen Rundfunks müssen wir damit rechnen, dass nach dem Ausstieg von RTL die Nutzung zurückgeht". Er hält es "für nicht völlig aus der Welt ", dass "das terrestrische Fernsehen mit seinen Kosten" bald "nicht mehr darstellbar" sei.

Über DVB-T wurden seit 2004 die öffentlich-rechtlichen Programme von ARD und ZDF nahezu flächendeckend, die Angebote von RTL, ProSiebenSat.1 sowie von weiteren Privatsendern vor allem in den Ballungsgebieten verbreitet. Nach dem angekündigten Ausstieg von RTL hatten ProSiebenSat.1 und Media Broadcast im April 2013 eine Vereinbarung zur Verlängerung der terrestrischen Übertragung mit DVB-T getroffen.

Jürgen Brautmeier, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten und Direktor der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen, erwartet dagegen, dass DVB-T wegen des Engagements von ProSiebenSat.1 eine Zukunft habe. "Solange wir solche Verbreitungswege haben, die so super angenommen werden wie DVB-T, würde ich das nicht freiwillig aufgeben wollen." Für den Fall des Endes des terrestrischen Fernsehens forderte Brautmeier "einen speziellen Schutz" für den Rundfunk.

Bei der digitale Dividende II geht es um das Spektrum im Bereich von 700 MHz, in dem auch DVB-T verbreitet wird. Die Vizepräsidentin der Bundesnetzagentur Iris Henseler-Unger erklärte zur Perspektive von DVB-T: "Ein deutsches Sondermodell wird sich letztlich nicht etablieren können." Die Frequenzneuordnung in Deutschland müsse sich daher zwingend "in eine europäische Position transportieren lassen". Noch liege daher viel Arbeit vor allen Beteiligten, so Henseler-Unger. Die Umstellung bei der ersten digitalen Dividende sei im Vergleich zur zweiten einfach gewesen.

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Koto 22. Okt 2013

@divStar Das wird nie kommen. Der ÖR Rundfunk ist eine hoheitliche Sache an der sich alle...

Endwickler 22. Okt 2013

Stellen die Kaufhäuser für solche Fälle wie dich nicht immer einen laufenden Fernseher...

SoniX 21. Okt 2013

Wirklich extrem witzig sich über nen verlorenen Buchstaben lustig zu machen. Ich lache...

Endwickler 21. Okt 2013

Hätten sie nicht das Gleiche wie die ÖR beim Kabel machen können und einfach die Verträge...



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