Dune Teil 2: Ein improvisierter Kuss
Schon in Frank Herberts Roman Dune stellt sich das Gefühl ein, dass Baron Harkonnen seinen Neffen Feyd-Rautha nicht nur als seinen Nachfolger sieht, sondern auch sexuell an ihm interessiert ist. Damit spielte bereits David Lynch in seinem Film aus dem Jahr 1984. Dort wird auch klar, dass der Baron nicht auf Frauen steht. Dieses Element ließ Denis Villeneuve aus seinem Film heraus, aber Austin Butler improvisierte eine Szene, die an den Roman denken lässt. Gemeint ist der Moment, nachdem der Baron ihn als seinen Nachfolger anerkennt und ihm einen Kuss auf die Wange haucht. Feyd-Rautha reagiert darauf und küsst den Baron auf den Mund.
Improvisiert
In einem Interview mit Access Hollywood(öffnet im neuen Fenster) wurde Butler auf diesen Kuss angesprochen und gefragt, ob er improvisiert war. Seine Antwort: "Der Kuss mit Stellan Skarsgård? O ja! [Stellan] ist für alles zu haben. Er ist der Beste ... es geht immer darum, wie man versucht, jemand anderen zu beeinflussen."
Das ist Schauspiel, wie Butler es sich vorstellt: den Spielpartner herauszufordern und damit auch eine Reaktion beim Publikum zu erzeugen. Mit diesem improvisierten Moment wollte er nicht provokativ sein, sondern folgte dem Gefühl für seine Figur. Er tat das, wovon er glaubte, dass Feyd-Rautha es in dieser Situation tun würde. Damit überraschte er Stellan Skarsgård, aber man darf nicht vergessen: Skarsgård hat schon mehrmals mit Lars von Trier gespielt. Improvisation, aber auch Schockmomente während des Drehs dürften ihm nicht unbekannt sein. Das merkt man auch in der Szene. Es gibt keinerlei Schock oder Überraschung in Stellan Skarsgårds Gesicht zu sehen. Im Gegenteil: Er geht mit der Rolle und erwidert den Kuss.
Harkonnens Rückkehr?
Austin Butler, der für seine Elvis-Darstellung für den Oscar nominiert war, spielt als Feyd-Rautha herausragend. Leider ist die Figur nur im ersten Roman dabei. Eine Form von Wiedersehen mit dem Baron Harkonnen könnte es aber geben, denn in Dune: Messiah scheint es, als ob sein Bewusstsein Besitz von seiner Enkelin, Pauls Schwester Alia, ergreift. Im Roman ist es auch Alia, die den Baron tötet; im Film ist es Paul, da Alia noch nicht geboren ist.