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Dune: Statusbericht: Wie steht es um den Wüstenplaneten?

Bis zum Kinostart von Dune : Teil 2 sind es noch knapp drei Monate, doch seit Wochen rumort es. Das wissen wir schon jetzt über den Film.
/ Peter Osteried
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Auf dem Wüstenplaneten herrscht das Chaos - bei Warner auch? (Bild: Warner Bros.)
Auf dem Wüstenplaneten herrscht das Chaos - bei Warner auch? Bild: Warner Bros.

Seit dem Debüt des ersten Teils von Dune vor zwei Jahren und mitten in der Pandemie(öffnet im neuen Fenster) warten Fans gespannt auf den zweiten Teil, mit dem Denis Villeneuve seine Adaption von Frank Herberts Roman abschließt. Der erste Film ist eine grandiose Adaption voll wuchtiger Bilder, der seiner Vorlage gerecht wird. Beim zweiten Teil wird das wohl nicht anders sein.

Manche Fans haben mutmaßlich mittlerweile aber Sorgenfalten auf der Stirn - allerdings nicht wegen der Qualität des Films. Die Frage ist eher, ob die Produktion wirklich am 2. November 2023 in die Kinos kommt. Denn die Gerüchte mehren sich, dass Warner Bros. einige seiner Blockbuster ins nächste Jahr verschieben werde.

Der Grund sind die beiden Streiks in Hollywood. Derjenige der Autoren wäre bei einem fertigen Film nicht weiter von Belang, derjenige der Schauspieler aber schon. Denn ihnen ist es während des Streiks untersagt, Promotion zu machen. Blockbuster wie Dune: Teil 2 setzen aber darauf, dass der namhafte Cast weltweit bei Premieren dabei ist und unentwegt Interviews gibt. Da kommen dann auch die Autoren wieder ins Spiel. Denn in den USA laufen keine Late-Night-Shows mehr, für die jeden Tag frische Texte geschrieben werden müssten. Diese Shows sind perfekt, um die großen Stars neue Filme bewerben zu lassen.

Da dies nun aber nicht geht, heißt es, bei Warner Bros. werde überlegt, ob eine Verschiebung ins nächste Jahr nicht besser sei.

Bei Sony ist man schon weiter. Kraven the Hunter und der neue Ghostbusters-Film wurden aufs nächste Jahr verlegt . Bei Disney wird scheinbar darüber nachgedacht, ob sich The Marvels noch verschieben lasse oder schon zu viel Geld in die erste Stufe der Werbekampagne geflossen sei.

Bei Warner wird man bis Ende August eine Entscheidung treffen müssen, da im September die Promotion auf vollen Touren laufen und entsprechend viel Geld in die Werbung gepumpt werden muss.

Worum geht es im zweiten Teil?

Im zweiten Teil findet Paul Atreides seinen Platz bei den Fremen und mit Chani die Liebe seines Lebens. Noch immer will er sich an den Harkonnen rächen, was umso leichter fällt, da er als Muad'Dib, Prophet der Fremen, angesehen wird und sein Volk in den Krieg führt.

Die überlebenden Figuren des ersten Teils sind dabei, neue aber auch(öffnet im neuen Fenster) . Diese sind wie die bisherigen Charaktere exzellent besetzt. Christopher Walken spielt Shaddam IV, den Herrscher über das bekannte Universum, während Florence Pugh seine Tochter darstellt: Prinzessin Irulan, die Paul heiraten soll, um ihn an das Herrscherhaus zu binden. Außerdem neu dabei: Austin Butler als Feyd-Rautha Harkonnen, der jüngste Neffe des Barons, der sich mit Paul einen Messerkampf liefern wird.

Léa Seydoux ist als Lady Margot, Bene Gesserit und Wahrsagerin des Imperators, dabei.

Als man das erste Mal um das Sequel bangen musste

Als inmitten der Pandemie entschieden wurde, dass der erste Film nicht nur im Kino, sondern zeitgleich auch beim Warner-eigenen Streamingdienst starten würde, fürchtete Villeneuve schon, der Film werde nicht genug Geld einspielen, damit der zweite Teil bewilligt werde. Mit mehr als 400 Millionen US-Dollar Einspiel war er auch kein großer Hit, aber vielversprechend genug. Schon Ende Oktober 2021 wurde der zweite Teil in Auftrag gegeben.

Die Dreharbeiten begannen Anfang Juli 2022 im italienischen Altivole(öffnet im neuen Fenster) . Das waren so etwas wie Vordreharbeiten, die eigentlichen starteten am 18. Juli 2022 in Budapest. Der Film wurde digital gedreht - und zwar mit Imax-zertifizierten Kameras. Im November zog die Produktion nach Abu Dhabi(öffnet im neuen Fenster) um. Die romantischeren Szenen mit Paul und Chani wurden in Jordanien gefilmt. Man passte die Goldene Stunde ab - für das perfekte Licht. Damit hatte man aber auch immer nur etwa eine Stunde zum Drehen. Im Dezember war Dune: Teil 2 dann im Kasten.

Trilogie

Sowohl Warner Bros. als auch Legendary und Villeneuve sind guter Dinge, dass der zweite Teil noch besser laufen werde als der erste. So wurde schon vor einiger Zeit bekannt, dass Villeneuve eine Trilogie plane.

Dune: Messiah(öffnet im neuen Fenster) ist dann die Verfilmung des zweiten Romans von Frank Herbert. Hier reicht ein Film, weil das Buch sehr viel kürzer ist.

Hierzulande trägt das Buch den Titel Der Herr des Wüstenplaneten und erzählt davon, wie Paul Atreides verschwunden ist. In seiner Abwesenheit regiert seine Schwester Alia mit immer grausamerer Hand. Darum erheben sich Pauls Kinder gegen Alia. Es kommt zum Machtkampf, der ungeahnte Folgen für den Wüstenplaneten, aber auch das Sternenimperium hat. Natürlich ist auch Paul wieder dabei - aber nicht ganz so, wie man ihn kennt.

Frank Herbert schrieb insgesamt sechs Bücher. Es wäre möglich, dass sie alle nach und nach verfilmt werden, Villeneuve will aber nicht die nächsten 20 Jahre mit dem Wüstenplaneten verbringen. Die ersten beiden Bücher bilden eine gute Einheit, das dritte Buch, Die Kinder des Wüstenplaneten, handelt dann von Pauls Sohn Leto. Die Bücher danach haben gänzlich neue Figuren, weil Herbert seine Saga immer weiter in die Zukunft verlegte.

Wahrscheinlich wird Villeneuve als Produzent an Bord bleiben, wenn es weitere Filme geben sollte. Diese würden nur durch einen Misserfolg des zweiten oder dritten Films verhindert. Denn schließlich wird es auch eine Fernsehserie geben.

Die Serie

Dune: The Sisterhood(öffnet im neuen Fenster) wurde Ende 2019 angekündigt, die Pandemie verzögerte aber alles.

Die Serie spielt 10.000 Jahre vor dem ersten Film und konzentriert sich auf den Ursprung der Bene Gesserit, einer exklusiven Schwesternschaft und politischen Macht, deren Mitglieder aufgrund physischen Trainings und mentaler Konditionierung übermenschliche Fähigkeiten haben.

Hinter den Kulissen gab es Veränderungen. Autor Jon Spaihts verließ die Serie, um sich auf den zweiten Film zu konzentrieren. Diane Ademu-John wurde zur neuen Showrunnerin, nachdem angemerkt worden war, dass nur eine Frau, nämlich Frank Herberts Enkelin Kim, an einer Serie über Frauen beteiligt gewesen sei. Villeneuve hätte ursprünglich die ersten beiden Folgen inszenieren können, aufgrund des zweiten Films fehlte ihm aber die Zeit.

Die Besetzung wurde im Oktober bekanntgegeben: Emily Watson, Shirley Henderson, Indira Varma, Sarah-Sofie Boussnina, Shalom Brune-Franklin, Foileann Cunningham, Aoife Hinds und Chloe Lea spielen die Hauptrollen.

Außerdem sind Vikings-Star Travis Fimmel als Desmond Hart und Mark Strong als Imperator Javicco Corrino dabei.

Die Dreharbeiten begannen im November 2022, mussten dieses Jahr aber unterbrochen werden. Auch Neubesetzungen waren vonnöten. Jodhi May ersetzte Indira Varma, Olivia Willams kam für Shirley Henderson. Vom Streik der Schauspieler ist die Serie nicht betroffen, da die Mimen in der britischen Gewerkschaft Equity tätig sind. Gedreht wird in Budapest(öffnet im neuen Fenster) , ein Sendetermin steht noch aus, in den USA wird die Show aber beim Warner-Streamingdienst Max laufen.

Das Spice muss fließen

Letztlich hängt alles davon ab, wie erfolgreich Dune: Teil 2 wird. Sollte die Serie um die Bene Gesserit nicht so gut ankommen, wäre das nicht so tragisch wie ein Flop des Films. Denn nur bei Erfolg des zweiten und dann auch des dritten Films wird es möglich sein, auch die weiteren Bücher zu verfilmen. Das wäre dann aber ein Unterfangen, das sicherlich noch einmal zehn bis 15 Jahre in Anspruch nehmen würde. Aber man darf ja träumen: davon, dass irgendwann die komplette Dune-Saga filmisch vorliegt.


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