Dual EC DRBG: Nist zieht Zufallszahlengenerator zurück

Die US-Standardisierungsbehörde Nist zieht Dual EC DRBG offiziell zurück. Der Zufallszahlengenerator wurde von der NSA entwickelt, enthält nachweisbare Fehler und eventuell Hintertüren.

Artikel veröffentlicht am ,
Ein Laborkomplex des Nist
Ein Laborkomplex des Nist (Bild: Gail Porter/NIST)

Die US-Behörde Nist hat die Verwendung des Zufallszahlengenerators Dual EC DRBG nun offiziell aus dem Standard "Special Publication 800-90A" entfernt. Dual EC beschreibt die Erzeugung von Zufallszahlen auf elliptischen Kurven und wurde von der NSA entwickelt.

Nachdem aus den Dokumenten von Edward Snowden bekannt wurde, dass die NSA wahrscheinlich eine Hintertür in Dual EC versteckt haben könnte, versetzte das Nist den Standard zurück in das Entwurfsstadium, forderte zu Kommentaren auf und empfahl, Dual EC nicht weiter zu verwenden, ohne jedoch die Hintertür zu bestätigen.

Ausgehend von den eingereichten Kommentaren, "eigenen Untersuchungen und der fehlenden öffentlichen Unterstützung" für Dual EC entschied sich Nist nun dazu, die Empfehlung aus dem Standard zu streichen. Details zu möglichen Schwachstellen, Fehlern oder Hintertüren gibt die Behörde aber nicht preis.

Dual EC mit Fehlern

Der Zufallszahlengenerator hat nachweislich mehrere Fehler, die als Hintertür genutzt werden könnten. So gelang es einem Forscherteam vor kurzem, in verschiedenen Szenarien TLS-Verbindungen, die Dual EC verwendeten, praktisch anzugreifen.

Kurz nach der Veröffentlichung von Dual EC durch die US-Behörde Nist im Jahr 2007 zeigten die Kryptographen Dan Shumow und Niels Ferguson auf der Konferenz Crypto 2007 bereits, dass der Zufallsgenerator möglicherweise eine Hintertür enthält. Zuvor ist ein Patent angemeldet worden, dass letzteren Angriff beschreibt.

Nach wie vor ist unklar, ob diese Fehler absichtlich eingebaut wurden. Nach den Veröffentlichungen von Edward Snowden gehen viele Kryptographen jedoch davon aus, dass es sich um eine Hintertür der NSA handelt. Große Auswirkungen dürften die Angriffe dennoch nicht haben: Die Implementierungen von Dual EC werden wohl nur sehr selten genutzt.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Betriebssystem
Tool aktiviert Windows XP jetzt ohne Crack und Internet

Das Tool Windows XP Keygen funktioniert erstmals auch komplett offline. Das Betriebssystem wird teilweise immer noch verwendet.

Betriebssystem: Tool aktiviert Windows XP jetzt ohne Crack und Internet
Artikel
  1. Star Wars: Obi-Wan Kenobi bekommt keine zweite Staffel
    Star Wars
    Obi-Wan Kenobi bekommt keine zweite Staffel

    Kathleen Kennedy erteilt der Fortsetzung der Star-Wars-Serie offiziell eine Absage. Die Charaktere könnten allerdings anderswo auftreten.

  2. Akkutechnik: Wie Gotion viel Energie ohne Nickel und Kobalt speichert
    Akkutechnik
    Wie Gotion viel Energie ohne Nickel und Kobalt speichert

    Die VW-Partnerfirma Gotion hat Akkupacks mit LMFP-Zellen entwickelt: für hohe Reichweiten mit weniger Lithium, ohne Nickel und Kobalt.
    Von Frank Wunderlich-Pfeiffer

  3. Spieleklassiker: Snake programmieren mit Lua und Löve
    Spieleklassiker
    Snake programmieren mit Lua und Löve

    Mit der Open-Source-Sprache Lua und der Bibliothek Löve lassen sich einfach 2D-Spiele programmieren. Wir haben das mit dem Spieleklassiker Snake gemacht.
    Von Julian Thome und Sören Leonardy

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • MSI RX 7600 299€ • Google Days • Inno3D RTX 4070 679€ • MindStar: u. a. ASRock RX 6800 XT Phantom Gaming OC 579€, PowerColor RX 6800 Fighter 489€, Endorfy Navis F360 ARGB 109€ • MSI MEG Z690 Godlike Bundle 805,89€ • Samsung 990 Pro 1TB/2TB ab 107€ • Logitech bis -46% [Werbung]
    •  /