DS8000F: IBM will All-Flash-Speicher salonfähig machen
Schneller ist All-Flash-Speicher im Server-Bereich zweifellos, und doch dominieren traditionelle Festplatten diesen Markt. Der Konzern IBM will dies mit Flash-Bausteinen für seine DS8880F-Geräte ändern, verschweigt aber etwas Wichtiges: den Preis.

Das Business-IT-Unternehmen IBM hat All-Flash-Speicher für die existierenden DS-8000-Speicher-Arrays vorgestellt. Es handelt sich dabei um dedizierte Geräte, die ausschließlich Flash-Speicher als Medium einsetzen, wie er beispielsweise in SSDs Verwendung findet. Ziel ist es, All-Flash-Speicher als Produkt auf dem Server-Markt attraktiver zu machen. Dies wurde bisher vor allem durch den hohen Preis pro Megabyte Kapazität verhindert.
Damit erhofft sich das Unternehmen einen Leistungszuwachs in Schreib- und Lesezyklen im Gegenzug zu im Storage-Umfeld sehr dominanten magnetischen Festplatten, zu Hybrid-Festplatten oder gar zu immer noch verwendeten Bandlaufwerken. IBM richtet das System mit dem Namen DS8884F für mittelständische Unternehmen aus, während das DS8886F und das größte Modell DS8888F eher für Großunternehmen mit leistungsfordernder IT-Infrastruktur gedacht sind.
Allen Systemen gemein ist die proprietäre Prozessorbasis, genannt Power8. IBM hat diese mittlerweile knapp zwei Jahre alte Plattform speziell für Server-Zwecke und als Konkurrenzprodukt zur Vielzahl an Intel-basierten Server-Systemen entwickelt. Bei der Spezifizierung legte das Unternehmen großen Wert auf Parallelisierung durch viele Prozessorkerne und -Threads. Auf dieser Grundlage läuft speziell angepasste Software, die Datenschutzfunktionen und Replizierung von Daten an mehrere redundante Standorte (Remote Replication) zur Verfügung stellen soll.
Speicherkapazitäten im dreistelligen Terabyte-Bereich
Das kleinste All-Flash-Speichersystem Business Class Storage DS8884F ist laut IBM für Anwendungen wie computergestütztes Enterprise-Resource-Planning (ERP), Datenbanktransaktionen oder Auftragsabwicklungen gedacht. Dazu stehen dem System 6,4 bis 154 Terabyte Flash-Speicher und ein Cache von 256 GByte zur Verfügung. Es dürfen gleichzeitig maximal 32 Ports für Dienste, von IBM Host-Ports genannt, verwendet werden.
Das Enterprise Class Storage DS8886F verfügt über bis zu 614 Terabyte Flash-Speicher bei einem Cache von 2 Terabyte. Mögliche Einsatzgebiete dieser Maschine sind laut Hersteller beispielsweise Hochgeschwindigkeits-Datenverarbeitung, Finanztransaktionssysteme oder eine zentrale Datenbank für sogenanntes Data-Warehousing und das dazugehörige ressourcenlastige Data-Mining. Dazu stellt IBM dem System bis zu 128 Ports für parallel laufende Dienste zur Verfügung.
Wie auch das mittelgroße System hat das Analytic Class Storage DS8888F 128 Host-Ports und einen 2 Terabyte großen Cache. Es kann jedoch auf eine maximale Datenkapazität von 1,22 Petabyte zurückgreifen und ist damit für besonders speicherplatzkritische Applikationen vorgesehen. IBM bringt hier etwa das Nutzen von Daten für maschinelles Lernen. Denkbar sind auch Anwendungsfälle im Bereich der Verarbeitung von Videos und natürlicher Sprachdaten.
Wie soll All-Flash etabliert werden?
IBM gibt an, dass All-Flash-Speicher in gewünschter Menge in neue DS-8000 Storage-Arrays ab dem 20. Januar 2017 eingebaut werden kann. Gleichzeitig sollen bestehende Geräte mit dem entsprechenden Flash-Speicher aufrüstbar sein. Eine wichtige Information hingegen verrät der Hersteller nicht: die Kosten des All-Flash-Speichers. Damit ist nicht klar, wie IBM den Flash-Massenspeicher gegen vergleichbare HDD- oder Hybrid-HDD-Lösungen etablieren möchte.
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Also die guten SSDs halten auch bei täglich Volllast mehrere Jahre, selbst im...