Drohnenkrieg in der Ukraine: Vögel bauen Nester mit Glasfaser

Durch die Nutzung von Glasfaserleitungen zur Drohnensteuerung sieht die Front an der Ukraine bisweilen so aus, als wäre sie von langen Spinnfäden durchzogen. Diese neue Entwicklung in der Militärtechnik macht sich inzwischen schon die Natur zunutze: Ukrainische Soldaten hätten ein Vogelnest gefunden, das fast vollständig aus Glasfaser bestanden habe, berichtete das Portal Ukrainian News(öffnet im neuen Fenster) .
Die Glasfaserdrohnen werden inzwischen von Russland und der Ukraine eingesetzt(öffnet im neuen Fenster) . Dabei wird an der Drohne eine Rolle befestigt, von der sich eine lange Glasfaserleitung abwickeln kann. Über diese Verbindung lässt sich die Drohne steuern, ohne dass sie durch Störsender beeinflusst werden kann. Das macht die Abwehr von Drohnenangriffe an der Front deutlich schwieriger.
Glasfaser verändert Drohnenkrieg
Das ukrainische Militär räumte im Dezember 2024 ein(öffnet im neuen Fenster) , dass diese russische Entwicklung die Drohnenabwehr vor Problemen stelle. Als Abwehrmaßnahmen wurden mobile Radarsysteme entwickelt(öffnet im neuen Fenster) . Anfang April 2025 erfolgte ein Angriff auf eine russische Fabrik(öffnet im neuen Fenster) , die die Glasfaser für die Drohnensteuerung produzierte. Es soll die einzige derartige Fabrik in Russland gewesen sein.
Die dünnen Glasfaserdrähte eignen sich jedoch nicht nur zur Datenübertragung. Soldaten der 12. Asow-Brigade der ukrainischen Nationalgarde fanden demnach ein Vogelnest aus Glasfaser in der Nähe von Toretsk in der Region Donezk. "Vögel waren nach den Menschen die Ersten, die die Überreste von Glasfaserdrähten für ihre eigenen Bedürfnisse nutzten (...) Dies ist nur eines von Dutzenden von Beispielen dafür, wie die Natur in den Flammen des Krieges überlebt," teilte die Brigade dem Bericht zufolge mit.
Zuletzt startete der ukrainische Geheimdienst die Operation Spinnennetz , um russische Militärflugzeuge innerhalb Russlands mit Drohnen anzugreifen. Anders, als es der Namen vermuten lässt, wurden die Drohnen jedoch nicht über Glasfaserleitungen gesteuert. Stattdessen wurde die Software Ardupilot genutzt , um die Drohnen autonom an ihr Ziel zu bringen.



