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Drohnen: DJI stoppt Geschäfte in Russland und Ukraine

Kommerzielle Drohnen spielen im Ukrainekrieg eine wichtige Rolle. DJI will damit nicht mehr in Verbindung gebracht werden.
/ Sebastian Grüner , dpa
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DJI will vorübergehend nicht mehr in Kriegsgebiet liefern. (Bild: Carlos Garcia Rawlins/File Photo/Reuters)
DJI will vorübergehend nicht mehr in Kriegsgebiet liefern. Bild: Carlos Garcia Rawlins/File Photo/Reuters

Der weltgrößte Drohnenhersteller DJI aus China hat seine Geschäfte in Russland und der Ukraine ausgesetzt. Das Technologie-Unternehmen aus dem ostchinesischen Hangzhou "überprüft intern die Erfüllung von Anforderungen in den verschiedenen Jurisdiktionen" , ging am Mittwoch aus einer Mitteilung auf seiner Webseite hervor(öffnet im neuen Fenster) . Währenddessen stelle DJI seine geschäftlichen Aktivitäten in Russland und der Ukraine "vorübergehend" ein. Mit dem großen Produzenten von industriellen und privaten Drohnen zieht sich ein besonders prominentes chinesisches Unternehmen aus der Kriegsregion zurück. Chinas Position in dem Konflikt ist umstritten. Die chinesische Führung gibt Russlands Präsident Wladimir Putin politisch Rückendeckung und stellt die USA und die Osterweiterung der Nato als das Hauptproblem dar.

Ukrainische Offizielle hatten DJI-Drohnen nach einem Bericht des Wall Street Journal(öffnet im neuen Fenster) als Sicherheitsrisiko für ihr Militär und für Zivilisten kritisiert. Unter Hinweis auf technische Probleme wurde der Verdacht geäußert, dass Geräte von dem Unternehmen manipuliert worden sein könnten. Auch äußerten sie Sorge über den erfolgreichen Einsatz der Drohnen auf russischer Seite. Laut Wall Street Journal bestritt DJI die Vorwürfe. Das Unternehmen gestatte den Verkauf der Drohnen nicht zu militärischen Zwecken, wurde ein Sprecher zitiert.

Drohnen im Krieg

Im Ukrainekrieg setzen die Konfliktparteien auf moderne militärische Drohnen. Die Ukraine nutzt etwa jene des Typs Bayraktar TB2 aus der Türkei, die russischen Truppen die Eigenproduktion Orion oder auch Kamikazedrohnen, was sich zu einer eigenen Art Kriegsschauplatz entwickelt.

Zusätzlich dazu kommen aber auch leicht kommerziell verfügbare Drohnen wie jene von DJI oder gar selbstgebautes Equipment aus leicht erhältlichen Einzelteilen zum Einsatz. Dabei steht DJI als größter Hersteller schon länger im Fokus. So boykottierten etwa Mediamarkt und Saturn das Unternehmen zwischenzeitlich(öffnet im neuen Fenster) , nachdem Vorwürfe gegen DJI erhoben wurden, dass es mit dem russischen Militär kooperiere. DJI wies dies jedoch zurück.

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