Drohne: Quadrocopter bestäuben Blumen
Die Drohne wird zur Biene: Die Bienen werden immer weniger. Kleine Copter könnten künftig statt ihrer Blumen bestäuben. Japanische Forscher haben einen solchen künstlichen Bestäuber entwickelt.

Blumen und Drohnen statt Blumen und Bienen: Japanische Forscher haben Minicopter so umgebaut, dass sie Pflanzen bestäuben können. Die Drohnen sollen künftig die Bienen unterstützen.
Die Robobiene ist ein herkömmlicher 4 Zentimeter großer Quadrocopter. Den haben die Forscher des National Institute of Advanced Industrial Science and Technology (AIST) in Tsukuba so modifiziert, dass er wie das natürliche Vorbild eine Pflanze anfliegen kann und dabei Pollen aufnimmt, die er an der nächsten Blüte wieder abstreift.
Die Pollen haften an Haaren
Bienen transportieren Pollen mit Hilfe von feinen Härchen. Deren Funktion bilden die Forscher um Eijiro Miyako mit Pferdehaaren nach, die an der Unterseite der Drohne angebracht sind. Die Haare sind mit einem ionischen Gel beschichtet. Durch elektrostatische Anziehung bleiben die Pollen daran hängen. Die Haftung ist aber schwach genug, dass die Pollen an einer Blüte abgestreift werden können.
Das Gel hatten die Forscher zu einem anderen Zweck entwickelt, dann aber in einem Schrank vergessen. Nach acht Jahren fanden sie es durch Zufall wieder und stellten fest, dass es noch nicht eingetrocknet war. "Dieses Projekt beruht auf einem Glücksfall", sagt Miyako. "Herkömmliche Gele bestehen hauptsächlich aus Wasser und können nicht über einen langen Zeitraum verwendet werden. Deshalb haben wir uns entschieden, dieses Material zu nutzen."
Ameisen testen Pollenfängergel
Getestet haben die Forscher das Ganze mit echten Insekten: Sie fingen Ameisen und träufelten einigen davon einen Tropfen des Gels auf den Rücken. Dann ließen sie diese Ameisen und eine Kontrollgruppe ohne Gel auf einem Strauß Tulpen herumkrabbeln. Danach hafteten an den Körpern mit Gel deutlich mehr Pollen als an denen ohne. In einem Test mit Fliegen zeigte sich zudem, dass das Gel je nach Lichteinfall seine Farbe ändert, wodurch es einen Tarneffekt hat.
Ihre Studie könnte zur Entwicklung künstlicher Bestäuber führen, schreiben die Forscher in einem Aufsatz in der Fachzeitschrift Chem. In der Zukunft könnte das tatsächlich nötig werden: Durch die Klimaveränderungen, den Einsatz von Pestiziden sowie durch Krankheiten schwinden weltweit die Bienenbestände.
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