Drive Thor: Blackwell bringt 2 PFlops KI-Leistung für autonome Fahrzeuge

Künstliche Intelligenz (KI) gilt als Basistechnologie für autonome Fahrzeuge. Und wo KI ist, soll auch Nvidia sein: Für den Automobilbereich bietet das Unternehmen daher seit 2016 mit der Drive-Plattform eine eigene Lösung. Das neueste Modell, Thor, wurde bereits 2023 angekündigt , allerdings noch ohne Details zur Architektur. Im Rahmen der laufenden GTC hat Nvidia konkretisiert: Auch Thor basiert auf der dort vorgestellten Blackwell-Architektur. Um auf die beworbenen 2 Petaflops (Flops = Floating Point Operations per Second) zu kommen, sind allerdings zwei Chips erforderlich.
Auch weitere Partner für Thor hat Nvidia vorgestellt: BYD will die komplette Bandbreite an Nvidia-Produkten einsetzen, die KI-Modelle des Unternehmens sollen in Nvidias Cloud mit der Robotikumgebung Isaac und dem Omniverse in virtuellen Umgebungen trainieren. Das soll, dank realistischer Simulation mit Ray Tracing, die langwierigen Trainings in realen Umgebungen deutlich verkürzen. Die ersten Fahrzeuge mit Thor sollen 2025 auf den Markt kommen.
Ein europäischer Automobilhersteller interessiert sich bislang nicht für das System, neben BYD nannte Nvidia Xpeng und Hyper (die Premiummarke von GAC Aion) als Partner. Nach Li Auto und Zeekr gesellen sich damit drei weitere Autobauer aus China zum Kundenkreis für Thor. Daneben interessieren sich mit Nuro, Plus, Waabi und Weride eine Reihe von Unternehmen für das leistungsfähige System, die Assistenzsysteme für Level-4-Autonomie entwickeln. Auch generative KI soll ins Auto kommen, ein Partner entwickelt laut Nvidia etwa ein System, welches das Verhalten autonomer Fahrzeuge erklären und Passagieren so die Unsicherheit nehmen soll.
Nächstes Ziel für US-Blockaden?
Angesichts der Rechenleistung stellt sich die Frage, ob die US-Regierung demnächst auch die Drive-Plattform ins Visier nehmen wird. Nvidia teilte uns auf entsprechende Nachfrage mit, es seien nur die Rechenzentrumsprodukte von den US-Beschränkungen betroffen - und natürlich halte man sich an alle Regeln.
Angesichts der jüngsten Verschärfungen für Cloud-Angebote und der enormen Rechenleistung des Thor-Chips halten wir es aber durchaus für denkbar, dass dies langfristig nicht so bleibt. Das gilt insbesondere für den Fall, dass Donald Trump erneut zum US-Präsidenten gewählt wird. Der hat unlängst angekündigt, chinesischen Automobilherstellern den Zugang zum US-Markt zu erschweren(öffnet im neuen Fenster) .



