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Drittanbietersoftware: Treiber verhindert Änderung des Standardbrowsers in Windows

Durch die Änderung können User ihren Browser nur über die Systemeinstellungen ändern.
/ Oliver Nickel
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Ein Treiber verhindert, dass Drittsoftware den Standardbrowser ändern kann. (Bild: Microsoft/Google/Mozilla)
Ein Treiber verhindert, dass Drittsoftware den Standardbrowser ändern kann. Bild: Microsoft/Google/Mozilla

Microsoft integriert einen neuen Treiber in Windows 11 und Windows 10. Der verhindert, dass Nutzer den Standardbrowser über alternative Methoden ändern können. Allerdings können sie weiterhin die Systemeinstellungen verwenden, um ihren Browser zu wechseln und um beispielsweise eine Alternative zu Microsoft Edge auszuwählen.

Das gilt beispielsweise für Modifizierungen über die Registry oder über Drittanbietersoftware. Das hat der IT-Berater Christoph Kolbicz herausgefunden, nachdem seine Tools SetUserFTA und SetDefaultBrowser auf einmal nicht mehr funktionierten. Offenbar teilten ihm auch mehrere andere User die neue Einschränkung mit, wie er auf X(öffnet im neuen Fenster) schreibt.

Laut dem Magazin Bleeping Computer(öffnet im neuen Fenster) wurde die Änderung in Windows 10 und Windows 11 integriert. Es handelt sich um die Patches Windows 10 KB5034763 und Windows 11 KB5034765, die bereits seit dem Februar 2023 verteilt werden. Beide Betriebssysteme bekommen den Treiber. Allerdings scheint er aktuell nur in Windows 10 in Kraft zu treten.

Treiber deaktivieren

Der Treiber wird als UCPD.sys im System32/drivers-Ordner in Windows 10 und Windows 11 integriert. In einem Blog-Post(öffnet im neuen Fenster) erklärt Kolbicz, dass sich der Treiber zwar nicht entfernen lässt. Allerdings können User ihn auch deaktivieren und so Microsofts Einschränkung umgehen. Zudem hat Microsoft eine Whitelist implementiert, mit der vom Konzern signierte Binaries trotzdem funktionieren. In einer Blacklist sind derweil gesperrte Prozesse eingetragen. Um den Treiber zu deaktivieren muss der dem Treiber zugewiesene Task UCPD Velocity, abgelegt unter \Microsoft\Windows\AppxDeploymentClient, ebenfalls abgeschaltet werden. Ansonsten wird der Treiber automatisch wieder aktiviert, nachdem er einmal deaktiviert wurde.

Ein Treiber wie dieser kann nicht nur verhindern, dass Nutzer ihren Standardbrowser per Drittsoftware ändern. Er kann beispielsweise auch alternative Browser einschränken, so dass diese sich nicht automatisch als Standardbrowser platzieren. Stattdessen können User ihre Wahl über die Systemeinstellungen treffen.


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