Drei Jahre Routerfreiheit: 80 Prozent sind gegen den Routerzwang
Meist machen neue Kunden der Kabelnetz-Betreiber von der Routerfreiheit Gebrauch. Rund 80 Prozent sind gegen Routerzwang, doch die große Masse wechselt noch nicht.

79 Prozent der technikaffinen Befragten geben an, dass ihnen die Möglichkeit, ein eigenes Endgerät zu nutzen, "sehr wichtig" oder "eher wichtig" ist. Das ergab eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Kantar im Auftrag des Verbunds der Telekommunikations-Endgerätehersteller (VTKE), die am 24. Juli 2019 vorgestellt wurde. 16 Prozent dieser Gruppe finden die Routerfreiheit "eher unwichtig", 3 Prozent der Technikaffinen ist es "ganz unwichtig". Die Frage ist weiter umkämpft.
Am 1. August 2016 wurde in Deutschland der Routerzwang per Gesetz abgeschafft. Dieser wurde durch die Geheimhaltung der detaillierten Zugangsdaten erreicht. Seitdem haben die privaten und gewerblichen Endnutzer in Deutschland für alle Zugangstechnologien (DSL, Kabel, Glasfaser und LTE) wieder die freie Wahl, ob sie ein Endgerät ihrer Wahl im Handel erwerben oder es vom Provider beziehen.
So wurden in den vergangenen Jahren millionenfach frei am Markt erhältliche - das heißt nicht providerseitig zur Verfügung gestellte - Endgeräte erworben, erklärte der VTKE, ohne klare Zahlen zu nennen.
Vor allem im Kabelnetz war der Routerzwang gängige Praxis. Gemessen an der Gesamtzahl der Kabelnetzkunden sind die Nutzer der Routerfreiheit noch eine kleine Minderheit. Geräte werden nicht einfach ausgetauscht, wenn sie noch funktionieren. Viele Menschen sind vom Austausch zudem technisch überfordert. Neue Kabelnetzkunden nutzen dagegen sehr oft einen eigenen Router. Laut Berechnungen von Branchenexperten haben im Jahr 2017 rund 23 Prozent einen eigenen Router eingesetzt.
Laut Angaben des Kabelnetzbetreiberverbandes Anga wurde im Jahr 2017 eine Anzahl von 400.000 neuen HFC-Anschlüssen geschaltet. Zur selben Zeit verkauften die Hersteller in Deutschland 90.000 Kabelnetzrouter. Daraus ergibt sich rechnerisch ein Anteil von 22,5 Prozent. Nicht eingerechnet ist dabei die relativ niedrige Wechselquote bei Bestandskunden.
Bei Unitymedia hatte sich im August 2018 die Anzahl der Nutzer eines eigenen Routers mehr als verdoppelt. "Wir haben mit Stand Juli 2018 circa 47.000 Kunden, die ein eigenes Endgerät nutzen", sagte ein Sprecher. Im August 2017 lag nach Angaben von Unitymedia der Anteil derer, die die Routerfreiheit nutzen, bei etwa einem Prozent. Damit waren es nur 1,3 Prozent der Internetkunden von Unitymedia, die eigene Router nutzen.
Auch bei Vodafone hatte sich im August 2018 die Zahl der Nutzer, die einen eigenen Router verwenden, verdoppelt. Rund 98 Prozent der Kunden nutzen die von Vodafone angebotenen Router, circa zwei Prozent der Kunden verwenden einen eigenen. Ein Jahr zuvor waren es knapp 1 Prozent.
Befragt wurden in der Zeit vom 27. Juni bis 1. Juli 1.051 Erwachsene im Alter von 18 bis 69 Jahren in Deutschland.
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Bei Unitymedia ist die Leitung selbst schon das Spielzeug. Niemand der einen Server mit...
Telefon läuft weiter über die Connectbox, da sie noch immer eRouter macht und eben nicht...
Eben. Bei Kabelanschlüssen hat man doch quasi eine feste IP.
Der Wifispot Quatsch gehört sowieso abgeschafft. Stört alle anderen Netze, wird kaum...
So schreibt mein Anbieter das in sein Angebot... Wen fragen die bei den Umfragen...