DragonflEye: US-Forscher lassen Cyborg-Libelle fliegen

Hier fliegt der Cyborg: US-Forscher haben eine Libelle zur Drohne gemacht und fliegen lassen. Sie steuern die Libelle, indem sie die Kommandos direkt an ihr Nervensystem übermitteln. Das Projekt DragonflEye ist eine Kooperation des US-Forschungs- und Entwicklungsunternehmens Draper(öffnet im neuen Fenster) und des Howard Hughes Medical Institute(öffnet im neuen Fenster) (HHMI).

Über Optroden stimulieren die Wissenschaftler mit Lichtsignalen die Interneuronen(öffnet im neuen Fenster) der Libelle - das sind die Neuronen, die für das Lenken zuständig sind. Damit die Nerven auf die Lichtsignale reagieren, wurde die Libelle zuvor genetisch verändert.
Nerven werden mit Licht stimuliert
Die Nervenzellen werden so manipuliert, dass sie lichtempfindlichen Proteine bilden. Die Proteine reagieren auf Licht in einer bestimmten Farbe und können so aktiviert oder deaktiviert werden. Das ermöglicht es, die Interneuronen gezielt zu stimulieren und darüber die Flugmuskulatur zu steuern.





Der Rucksack scheint die Libelle beim Flug nicht zu beeinträchtigen - das Video zeigt, wie das Insekt offensichtlich unbehindert von der Last fliegt. Bei früheren Experimenten mit Cyborg-Insekten haben die Forscher Käfer gesteuert, indem sie Fühler und Sensoren beeinflussten oder deren Muskeln stimulierten .
Die Libelle behält ihre Flugfähigkeit
Vorteil der optogenetischen Stimulation ist, dass die Libelle gesteuert werden kann, ohne dass sie ihre Flugfähigkeit verliert. Die Optogenetik kombiniert dazu Methoden aus der Optik und der Genetik.
Derartige Projekte sind nicht unumstritten: Es ist bisher wissenschaftlich nicht nachgewiesen, ob Insekten so etwas wie Bewusstsein oder Empfindungen haben.



