Doxxing: Ukraine leakt 620 angebliche Identitäten des FSB
In der Liste mit Mitarbeitern des russischen Geheimdiensts stehen unter anderem Informationen zu Reisepässen und SIM-Karten.

Der ukrainische Militärgeheimdienst hat am Montag eine Liste mit angeblichen russischen Geheimdienstmitarbeitern veröffentlicht. In dem Datensatz sollen 620 Identitäten von Spionen des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB benannt sein. Sie beinhalten Informationen etwa zu Geburtstagen, Reisepässen, SIM-Karten oder Autos. Russische Stellen haben sich laut Euractiv bisher nicht zu der Liste geäußert. Die Daten wurden noch nicht unabhängig verifiziert.
Eine solche Veröffentlichung von personenbezogenen Daten im Internet nennt sich Doxxing und ist nicht die erste. Zuvor wurden auf der gleichen Regierungswebsite weitere Namen und Adressen von anderen Soldaten veröffentlicht. Der Nachrichtendienst des ukrainischen Verteidigungsministeriums nennt diese Soldaten Kriegsverbrecher und warnt, dass jeder vor ein Gericht gebracht werde. Genaue Details zu den vermeintlichen Verbrechen veröffentlichen sie nicht.
Psychologische Kriegsführung
Die Ukraine sucht außerdem mit Gesichtserkennung nach den Social-Media-Profilen von toten russischen Soldaten und benachrichtigt dann deren Angehörige. Dieses Handeln ist psychologische Kriegsführung und kann einschüchternd auf die gegnerische Armee wirken. Sogenannte Psyops (Psychological Operations) lassen sich bis in die Antike zurückführen und sind Teil der Kriegstaktik.
Zudem haben ukrainische Stellen einen Chatbot eingerichtet, mit dem russische Truppen gemeldet werden können. Mit dieser Form des Crowdsourcings erreichen sie mehr als 200.000 Nutzer. Vor zwei Wochen hat das Hacktivisten-Kollektiv Anonymous die deutsche Niederlassung des russischen Energiekonzerns Rosneft gehackt. Nach eigenen Angaben haben sie dabei großen Schaden angerichtet. In Russland gewinnt die Anti-Zensur-App Lantern an Zuwachs.
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Womit das wohl geklärt ist.
Wer einfach ein Land angreift hat es nicht anders verdient. Ich lobe die Ukraine und ihre...
Jo, klassischer Fall von zu wenig Infos für mehr Inhalt, Rest wird aufgefüllt, damit sich...
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