Douyin & Co: Massive Einschränkungen für chinesische Streamer beschlossen

Für viele Tausend Streamer in China dürfte es ein Schock gewesen sein: Die National Press and Publication Administration (NPPA) hat am 7. Mai 2022 neue Richtlinien über soziale Netzwerke erlassen. Das bedeutet unter anderem Einschränkungen bei Live-Übertragungen.
Vor allem dürfen nun Personen unter 18 Jahren grundsätzlich keine Trinkgelder mehr überweisen - was für viele Streamer auch in China die wichtigste Einnahmequelle darstellt.
Die Szene in dem Land ist grundsätzlich nicht sehr viel anders aufgebaut als im Westen, es gibt einen vergleichbar starken Fokus auf Gaming und ähnliche Optionen bei Spenden.
Allerdings findet das nicht auf Twitch und Youtube statt, sondern auf lokalen Netzwerken wie Bilibili, Douyu, Huya und Douyin - letzteres wird von Byte Dance betrieben und ist quasi das Gegenstück zu Tiktok.
Nach den neuen Regelungen ist es laut einem Bericht von Reuters(öffnet im neuen Fenster) außerdem den Jugendlichen nicht mehr erlaubt, ohne Zustimmung der Eltern selbst zu streamen oder nach 22 Uhr zuzuschauen - das ist alles über Apps mit Freigabesystemen einstellbar.
Ähnlich rigoros wie nun gegen Streamer geht China schon länger gegen Gaming vor. Seit August 2021 dürfen Minderjährige lediglich freitags, samstags und sonntags jeweils zwischen 20 und 21 Uhr spielen. Die Vorgaben werden strikt überprüft, etwa mit den Identifikationssystemen der Smartphones.
Inhaltsbeschränkungen für Games
Begründet werden die Einschränkungen unter anderem mit dem Vorgehen gegen Onlinesucht. Es gibt allerdings auch Einschränkungen bei den Inhalten, etwa Verbote bei der Darstellung von Glücksspielelementen sowie bei Aberglauben, Horror und dem, was die Behörden als "Verweichlichung" bezeichnen, etwa betont feminine Darstellungen von männlichen Helden.
Zuletzt sah es allerdings so aus, als ob wieder mehr Gaming erlaubt werde. Mitte April 2022 hatten die chinesischen Behörden nach einer mehrmonatigen Unterbrechung wieder Lizenzen für neue Spiele erteilt. Zuvor sollen aufgrund des Zulassungsstopps mindestens 14.000 chinesische Spielestudios sowie verbundene Marketing- und Merchandisingfirmen aufgegeben haben.
Die Beschränkungen auf dem Heimatmarkt gelten als ein Grund für das starke Engagement von chinesischen Technologiekonzernen im Westen. Vor allem Tencent hat sich im Lauf der letzten Jahre an vielen Firmen beteiligt, etwa mit dem Kauf des kalifornischen Entwicklerstudios Riot Games sowie mit Beteiligungen an Epic Games, Ubisoft, Frontier Development und Supercell.



