Dota: Athleten müssen im E-Sport mehr als nur gut spielen
Zur Zeit der Dota-Mod schnappte man sich einfach vier Freunde und zockte als Team los - manchmal mit Erfolg, manchmal ohne. Doch was ist heute bei Preisgeldern in Millionenhöhe und enormem Druck bei der Zusammenstellung eines professionellen E-Sport-Teams wichtig?

Kleine Turniere in Internetcafés mit ein paar Kumpels: Diese Zeit ist bei Dota vorbei. Wir haben auf der ESL One in Frankfurt mit dem Dota-2-Profi Simon "Handsken" Haag vom Team Complexity gesprochen, welche Kriterien heutzutage ein Spieler erfüllen muss, um in einem der Top-Teams spielen zu können. Er sagt: Bei Preisgeldern in Millionenhöhe und Events in Fußballstadien reichen gute Leistungen allein nicht mehr aus.
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Golem.de: Was ist bei der Zusammenstellung eines Top-Teams im modernen E-Sport wichtig?
Simon "Handsken" Haag: Die Spieler eines Teams müssen mental einfach im selben Boot sitzen, Spielstile haben, die sich ähneln oder unterstützen. Auf Probleme und überraschende Situationen im Spiel müssen sie ähnlich reagieren, auf einer Wellenlänge sein.
Aber auch außerhalb der Matches müssen sie ähnlich ticken: Manche Spieler bevorzugen es, sich nach einem Spiel direkt zusammenzusetzen, es gemeinsam noch einmal durchzugehen und an eventuellen Fehlern zu arbeiten. Andere wiederum brauchen erst einmal etwas Zeit, um einen kühlen Kopf zu bekommen.
Die verschiedenen Persönlichkeiten im Team müssen einen Draht zueinander haben. Es geht nicht um die Leistung als einzelne Persönlichkeit, sondern darum, wie gut man im Team zusammenarbeitet und funktioniert.
Golem.de: Es gilt also, eine möglichst gute Team-Chemie zu schaffen.
Handsken: Ich denke, das ist besser, als einfach einen beliebigen begabten Spieler ins Team zu holen, der überhaupt nicht zum restlichen Team passt. Ich würde sogar sagen, es ist besser, einen Spieler im Team zu haben, mit dem man auf einer Wellenlänge ist, als jemanden, der objektiv besser spielt.
Mehr als nur Spieler sein
Golem.de: Vor dem Hintergrund der Millionen US-Dollar, um die es in der Branche geht, spielt Popularität eines Team-Mitglieds aber auch eine Rolle.
Handsken: Das ist ein Bereich im E-Sport, der nicht ignoriert werden kann. Wenn man sich das Ganze aus Sicht einer dahinterstehenden Organisation anschaut, dann will man bekannte Spieler mit einem guten Ruf in der Szene und bei anderen Spielern. Idealerweise streamen sie auch.
E-Sportler müssen über Sozialkompetenz verfügen, sich gut vor der Kamera machen und mit vielen Verpflichtungen klarkommen, von denen die meisten einfach nichts mitbekommen. Für Organisationen ist die Entscheidung, den richtigen Spieler für das Team zu wählen, nicht einfach, da es so viele Faktoren gibt, die beachtet werden müssen.
Golem.de: Einfach nur Spieler zu sein, reicht damit nicht mehr aus.
Handsken: Es läuft einfach so viel hinter den Kulissen ab, um das man sich kümmern und woran man sich beteiligen muss.
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Ist immer Ansichtsache, du siehst die Welt mit wachsendem Alter hat auch anderes...
Wer sagt denn, dass du keine LAN-Parties mehr machen darfst? Bist du E-Athlet? Meine...
Abgesehen das du offensichtlich keine Ahnung von der Definition eines Athleten hast, ist...
Warum sollte es beim e-Sport anders sein, als bei allem anderen? Es gibt immer jemanden...