GDDR7 ist fertig: Grafikspeicher wird deutlich schneller

Die Standardisierungsorganisation Jedec hat den Standard JESD239 - Graphics Double Data Rate 7 SGRAM (GDDR7)(öffnet im neuen Fenster) fertiggestellt und das 320-Seitige Dokument mit der Spezifikation veröffentlicht. Der neue Speicher löst den älteren GDDR6-Standard ab und soll auch deutlich leistungsfähiger als der von Nvidia verwendete GDDR6X sein.
Erste Hersteller kündigten Speicher mit einer Geschwindigkeit von 32 bis 37 GBit/s an, die Jedec-Spezifikationen sehen bis zu 48 GBit/s vor. Gegenüber GDDR6, der auf AMDs Radeon-RX-7000-Serie mit bis zu 20 GBit/s verbaut wird, soll demnach bereits die erste Generation erheblich schneller werden. GDDR6X wird von Nvidia mit bis zu 24 GBit/s eingesetzt.
Bei Verwendung von GDDR7 mit 48 GBit/s könnten Grafikkarten mit einem 384-Bit-Speicherinterface eine Datenrate von 2.304 GByte pro Sekunde erreichen. Zum Vergleich: Nvidias RTX 4090 kommt mit 21 GBit/s GDDR6X auf 1.008 GByte/s. Wir gehen davon aus, dass Blackwell-Grafikkarten bereits GDDR7 verwenden.
PAM3 statt NRZ ermöglicht mehr Geschwindigkeit
Erreicht wird die höhere Geschwindigkeit unter anderem durch den Wechsel von NRZ (Non-Return to Zero) Signalübertragung, welche pro Taktzyklus 1-Bit übertragen kann, zu PAM 3 (Pulse-Amplitude Modulation), womit in zwei Taktzyklen drei Bits übertragen werden. GDDR7 ist der erste Jedec-Standard, der auf PAM setzt. GDDR6X nutzt zwar PAM4, wurde aber nicht von Jedec spezifiziert.
Ähnlich wie bei DDR5 wird die Anzahl der Speicherkanäle verdoppelt, ohne das Speicherinterface zu verbreitern. GDDR7 soll zunächst mit einer Kapazität von 16, 24 oder 32 GBit erscheinen, also bis zu vier Gigabyte pro Speicherchip. Theoretisch wären bis zu 8-GByte pro Chip möglich, was 96 GByte für eine 384-Bit-Grafikkarte entsprechen würde.
Die Speicherchips von Micron, Samsung und Hynix sollen bereits im Jahr 2024 verfügbar sein. Samsung lieferte bereits erste Testmuster an Nvidia. Grafikkarten für Endkunden werden aber erst für Anfang 2025 erwartet. AMD dürfte ebenfalls ein großes Interesse an GDDR7 haben, besonders weil der Hersteller keinen Zugriff auf GDDR6X hat.



