Huawei: Ifo-Chef erwartet Fortsetzung des Handelskriegs USA-China

Die in Aussicht gestellten Zugeständnisse im US-Handelskrieg gegen Huawei sind noch nicht umgesetzt und im Konkreten ungeklärt. Es könnte eine Wiederholung des Dramas um ZTE geben.

Artikel veröffentlicht am ,
Trump ist zurück in den USA.
Trump ist zurück in den USA. (Bild: Getty Images)

Der Chef des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest, glaubt nicht an eine Wende im US-amerikanisch-chinesischen Handelskonflikt. "Die Wiederaufnahme der Handelsgespräche zwischen China und den USA ist ein Waffenstillstand, aber noch kein Frieden", sagte Fuest dem Handelsblatt. "Es spricht viel dafür, dass die USA in China eine Konkurrenz für ihre geopolitische Vormachtstellung sehen und deshalb den wirtschaftlichen Aufstieg Chinas hemmen wollen", so Fuest. Er rechne deshalb "mit einer Fortsetzung des Handelskonflikts".

US-Präsident Donald Trump will bestimmte Lieferungen von US-Unternehmen an Huawei wieder zulassen, hatte er nach dem G20-Treffen in Japan bekanntgegeben. "Wir haben vernommen, was er gesagt hat und haben dazu derzeit keinen Kommentar", sagte ein Huawei-Sprecher Golem.de auf Anfrage. Konkrete und rechtlich verbindliche Maßnahmen wurden noch nicht ergriffen. Zur Stunde hat der Arbeitstag in Washington jedoch noch nicht begonnen.

Mohamed El-Erian, Chef-Wirtschaftsberater der Allianz, sagte, dass die Wiederaufnahme der Handelsgespräche zwischen den USA und China ohne Aufhebung von Zöllen den Erwartungen entspräche. "Langfristig gesehen ist die Umsetzung eines Waffenstillstands in einen dauerhaften Handelsfrieden alles andere als automatisch."

Unklarheiten über Zugeständnisse

Es ist nicht klar, wie weit die Konzessionen von Trump für Huawei reichen und ob er das Unternehmen von der schwarzen Liste (Entity List) des Handelsministeriums streicht. Jede Kursänderung riskiere für Trump eine Gegenreaktion von einigen US-amerikanischen Politikern aus beiden Lagern, die eine noch härtere Haltung gegen Huawei gefordert hätten, sagte Samm Sacks vom New America Think Tanks in Washington.

Die Angriffe auf Huawei spiegeln das Verhalten der USA im vergangenen Jahr wider. Gegen ZTE hatte die Trump-Regierung ein weitreichendes Verkaufsverbot verhängt. Nach Gesprächen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping hob Trump das Verbot schließlich auf.

"Jede Gegenreaktion auf den Huawei-Deal wird zehnmal schlimmer sein als bei ZTE", sagte Sacks. "Ein Verbot beizubehalten bedeutet jedoch, dass Peking wahrscheinlich keine Handelszugeständnisse machen wird."

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Vermona
Zufall und Synthesizer

Wie aus einem großen DDR-Staatsbetrieb ein erfolgreicher kleiner Hersteller von analogen Synthies wurde.
Von Martin Wolf

Vermona: Zufall und Synthesizer
Artikel
  1. Warnmeldungen: Rund alle 36 Stunden ein Alarm per Cell Broadcast
    Warnmeldungen
    Rund alle 36 Stunden ein Alarm per Cell Broadcast

    Zwischenfazit nach 100 Tagen: Bislang wurden bundesweit 77 Alarmmeldungen per Cell Broadcast übertragen.

  2. Digitalisierung: Behörde bekommt weniger Beschwerden über Faxwerbung
    Digitalisierung
    Behörde bekommt weniger Beschwerden über Faxwerbung

    Naht allmählich das Ende der Technologie? Die Bundesnetzagentur hat 2022 viel weniger Beschwerden über Fax-Spam bekommen als im Jahr zuvor.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • SanDisk Ultra NVMe 1 TB ab 39,99€ • Samsung 980 1 TB 45€ • MindStar: be quiet! Pure Base 500 69€, MSI MPG B550 Gaming Plus 99,90€, Palit RTX 4070 GamingPro 666€, AMD Ryzen 9 7950X3D 699€ • Corsair DDR4-3600 16 GB 39,90€ • KFA2 RTX 3060 Ti 329,99€ • Kingston Fury 2 TB 129,91€ [Werbung]
    •  /