Dommermuth: Gründer prüft Mehrheitsübernahme von United Internet
Ralph Dommermuth versucht das Geld zusammenzubekommen, um 51 Prozent der Aktien zu halten. Hintergrund dürfte der Ausbau des 4. deutschen Mobilfunknetzes sein.

United-Internet-Gründer Ralph Dommermuth prüft eine Übernahme der Aktienmehrheit des Unternehmens. Das geht aus einer Pflichtmitteilung für die Börse hervor, die am Abend des 4. November 2021 veröffentlicht wurde. Der Milliardär Dommermuth will seinen Aktienanteil von derzeit 42 Prozent auf 51 Prozent erhöhen.
Dommermuth erwäge die Mehrheitsübernahme wegen der für die nächsten Jahre erwarteten Investitionen, für den Aufbau des 5G-Mobilfunknetzes, den Ausbau des Glasfasernetzes und der Cloud-Infrastruktur. Bei einem Preis von 35 Euro je Aktie ergibt sich rechnerisch eine Summe von rund 600 Millionen Euro. Laut den gültigen Vorgaben der Bundesnetzagentur muss 1&1 im 3,6-GHz-Frequenzbereich bis Ende 2025 mindestens 25 Prozent der Haushalte mit 5G versorgen, das sind in jedem Fall mehrere Tausend Standorte. 1.000 Standorte müssen aber bereits bis Ende des Jahres 2022 in Betrieb sein, je Bundesland proportional umgelegt. Durch seine Entscheidung, ein Open-RAN-Netz durch Rakuten erbauen zu lassen, unterliegt der Netzbetreiber unerwarteten finanziellen Risiken.
Eine Entscheidung zur Abgabe eines Angebots habe Dommermuth noch nicht getroffen, erklärte United Internet. Diese hängt nach seinen Angaben davon ab, dass sich die Kapitalmarktbedingungen nicht wesentlich verändern und die Finanzierung insgesamt gesichert ist. Er stehe in Verhandlungen mit einer internationalen Großbank, die ihm ein erstes Finanzierungsangebot übersandt habe. Ob letztendlich eine Finanzierung zustande kommt, sei noch unklar.
Dommermuth könnte planen, United Internet von der Börse zu nehmen, um bei den anstehenden hohen Investitionen nicht durch starke Kurzschwankungen unter Druck zu geraten.
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