Wie man Erwartungen unterläuft
Die großen Gastauftritte finden auf einer Welt statt, die filmisch bislang noch nicht abgegrast wurde. Dennoch: Es gibt auch ein Wiedersehen mit einer Figur einer besonders obskuren Marvel-Serie, eine Heldin, die man kennt, die aber hier von einer gänzlich anderen Schauspielerin dargestellt wird und eine Figur aus der Marvel-Zeichentrick-Serie What if ...?
Zudem debütiert eine Marvel-Figur, die bislang bei den 20th Century Studios war und deren Auftritt Fans zu Jubelstürmen hinreißen dürfte. Denn man hat die Rolle jenem Schauspieler gegeben, der unter Fans als die Idealbesetzung gilt.
Klingt alles kryptisch, aber wir wollen nicht spoilern. Die Szenen mit diesen Helden sind bester Fan-Service. Sie zielen auf die Zuschauer ab, die sich kein Marvel-Produkt entgehen lassen.
Apropos: Es ist durchaus sinnvoll, What if ...? gesehen zu haben, auch wenn die im Doctor-Strange-Trailer angeteaserten Marvel-Zombies nicht dabei sind - was wiederum ein schönes Beispiel für das clevere Marvel-Marketing ist. Man hat bereits eine Kurzsprache zwischen Werbendem und Empfänger der Werbung gefunden, welche genau passt, um bei Letzterem die Spannung zu steigern. Einziges Problem: Manchmal ist das Ergebnis enttäuschend.
Doctor Strange in the Multiverse of Madness ist keine Enttäuschung. Er ist zwar nicht so gut wie Spider-Man: No Way Home, nicht so dramatisch, nicht so emotional, nicht so fanbezogen. Das heißt aber nicht, dass er schlecht wäre - im Gegenteil. Er ist gut, aber auch ein ziemlicher Mischmasch, der mitunter etwas holprig daherkommt. Das liegt am Format und daran, dass immer wieder in andere Universen gewechselt wird, aber auch an der Tonalität.
Ein wilder Ritt
Die Produktion kommt dem, was ein Horrorfilm im Marvel-Universum sein könnte, am nächsten und hat eine der besten Schurkinnen von allen, weil Wanda Maximoff eine tragische Figur ist. Das war sie schon in Wandavision und das zeigt sich hier noch stärker.
Man kann ihre Motivation nachvollziehen und versteht den immensen Schmerz, der dahintersteckt. Sie war eine Heldin, die zum Monster wurde - ob es einen Weg zurück gibt, lässt der Film offen.
Auch wenn Doctor Strange in the Multiverse of Madness etwas überladen erscheint, ist der Film doch flotte Unterhaltung. Es macht Laune, Benedict Cumberbatch in gleich mehreren Versionen seiner Figur zu sehen, die Neuentdeckung Xochitl Gomez als America Chavez ist ebenfalls gut.
Doctor Strange in the Multiverse of Madness ist gute Unterhaltung, wie man sie von Marvel erwartet. Ebenso, wie man Nachspann-Sequenzen erwartet. Bei der ersten debütiert ein weiblicher Superstar in einer neuen Rolle, bei der zweiten setzt Sam Raimi seinen Lieblingsschauspieler in einer amüsanten Szene ein.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Doctor Strange erkundet das Multiversum: Fan-Service auf hohem Niveau |
- 1
- 2
Natuerlich und das passt auch. Ok, voellig in Ordnung. Ich leider so GAR nicht. Der...
An alle, die ihn bereits sahen, wie fandet ihr ihn? Ich finde, Wanda war eine großartige...
... sie ihre Kinder ja eher überraschend bekommen und auch nur ein paar Tage...
Ich nehme alles zurück. Im ersten Schritt habe ich aus Angst vor Spoilern nur die ersten...