DNS:NET: "Nicht jeder Kabelverzweiger bekommt Glasfaser von Telekom"
Laut DNS:NET ist das Vectoring der Deutschen Telekom nicht einfach ein Schritt zum Glasfaserausbau. Nur rund jeder dritte Kabelverzweiger (KVz) erhält so direkt eine Glasfaseranbindung, die anderen werden demnach mit Kupfer versorgt.

Der Netzbetreiber DNS:NET Internet Service kritisiert neue Aussagen der Deutschen Telekom zum Vectoring-Ausbau. Peter Paul Poch, Beirat der DNS:NET und zuständig für Regulierung, sagte Golem.de: "In ihrem Vectoring-Ausbau erschließt die Telekom nur rund jeden dritten Kabelverzweiger direkt mit Glasfaser. Die anderen werden via Kupfer angebunden beziehungsweise verlängert. Das ergibt wesentlich schlechtere Bandbreiten für den Endverbraucher." Der Kabelverzweiger (KVz) ist der passive Schaltschrank zur Kabelverteilung, der Telekom-Hauptkabel mit Verzweigungskabeln verbindet.
Die Aussage von Telekom-Chef Niek Jan van Damme, nach der die Diskussionskultur beim Vectoring vergiftet sei, sei daher unverständlich. Es stellten sich doch die Fragen, "wer hier vergiftet" und ob solch ein Statement hilfreich sei, erklärte Poch.
Weiteres Vorleistungsprodukt
Im Vectoring-1-Verfahren vor knapp drei Jahren hat die Telekom Poch zufolge "faktisch die entschädigungslose Enteignung der Wettbewerbsunternehmen und die Übernahme der Rückbaukosten durch die Unternehmen verlangt".
Poch erklärte weiter: "Im laufenden Vectoring-2-Verfahren verlangt die Telekom ultimativ, dass man ihr alle Nahbereiche inklusive Hauptverteiler exklusiv zuspricht. Selbstredend sollen die Wettbewerber ihren DSL-Ausbau im Hauptverteiler einstellen beziehungsweise rückabwickeln."
Van Damme betonte dagegen: "Selbstverständlich können die Wettbewerber unser Netz weiterhin nutzen: Wir bieten dafür sogar ein weiteres Vorleistungsprodukt, mit dem sie ihre Kunden versorgen können. Der Vorwurf der Remonopolisierung ist also Unsinn." Der Vectoring-Ausbau sei ein Glasfaserausbau. Bei Vectoring werde die Glasfaser bis zu den Kabelverzweigern verlegt, den grauen Kästen am Straßenrand.
Allein in den vergangenen fünf Jahren habe die Telekom über 120.000 Kilometer Glasfaser neu verlegt. Das sei mehr, als die Wettbewerber insgesamt an Glasfasernetz ausgebaut hätten.
Der Netzbetreiber DNS:NET mit Sitz in Berlin und Brandenburg wurde im Jahr 1998 gegründet. Das Unternehmen bietet IP-basierte Dienste für Geschäftskunden sowie Telefonie- und Internetanschlüsse für Privatkunden. Seit dem Jahr 2007 wird laut Unternehmensaussage bundesweit in den Infrastrukturausbau weißer Flecken in Städten und im ländlichen Raum investiert.
Michael Bergeritz, Geschäftsführer des Betreibers Eifel-net, kann "die Aussage der DNS:NET grundsätzlich bestätigen."
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Wenn es keine attraktive Alternative für die Kunden gibt, dann bleiben Sie bei der...
Guck dir die deutsche Infrastruktur im internationalen Vergleich an...wenn da nicht bald...
das ist schön aber wenn teile von großstädten einfach ignoriert werden ist das gar nicht...