DNS: Cloudflare baut ein VPN in seine DNS-App
Die Nutzer von Cloudflare sollen eine zuverlässige VPN-Technik bekommen. Deshalb baut der Anbieter sein VPN mit dem Namen Warp in seine DNS-App ein. Grundlage der Technik ist das freie Wireguard-Protokoll.

VPNs genießen offenbar auch bei dem Internet-Diensteanbieter Cloudflare keinen besonders guten Ruf. Diese "fügen eine Latenz zur Verbindung hinzu, entleeren den Akku und werden in vielen Fällen von Unternehmen betrieben, deren Motivation das Gegenteil davon ist, Daten tatsächlich sicher und privat zu halten". Cloudflare will mit dem nun angekündigten eigenen VPN-Dienst Warp die aufgezählten negativen Eigenschaften eines VPN überwinden.
Zur einfacheren Verfügbarkeit wird Warp in die DNS-App des Anbieters integriert, die seit vergangenem Herbst für Android und iOS bereitsteht. Cloudflare bietet mit 1.1.1.1 einen eigenen öffentlichen DNS-Resolver an, der unter anderem schneller sein soll als etwa die Systeme von Konkurrent Google. Das Unternehmen setzt darüber hinaus auf eine Verschlüsselung der Anfragen per DNS über HTTPS (Doh).
Statt nur die DNS-Anfragen zu verschlüsseln, will Cloudflare mit Warp nun also den gesamten Netzwerkverkehr der Nutzer verschlüsseln und im Vergleich zu anderen VPNs eben deutlich beschleunigen. Möglich werden soll das durch spezielle Techniken, die Cloudflare etwa durch die Übernahme des Unternehmens Neumob erworben hat, die darauf spezialisiert waren, Anwendungen und vor allem Netzwerkverkehr von Mobilgeräten zu beschleunigen. Den Nutzern soll außerdem die weltweit ausgebaute eigene Infrastruktur von Cloudflare zugutekommen.
Kostenfrei und kein Logging
Technische Grundlage für das VPN selbst ist laut Cloudflare die neue VPN-Technik Wireguard, die von Cloudflare öffentlich unterstützt wird und bald auch standardmäßig in den Linux-Kernel integriert werden soll. Wireguard arbeitet anders als bisherige VPN-Techniken, was zu einer Beschleunigung beiträgt.
Nutzern verspricht Cloudflare, dass das Warp-VPN über ein Freemium-Modell finanziert werden soll, bei dem nur für einen Warp+ genannten Zusatzdienst bezahlt werden muss. Warp+ werde Cloudflares eigenen virtuellen Backbone samt dem Argo-Routing verwenden, was den Dienst noch mehr beschleunigen soll.
Das Unternehmen verspricht, dass für Warp keine Daten gespeichert werden, mit denen Nutzer identifiziert werden könnten. Außerdem würden gesammelte und verarbeitete Daten nicht weiterverkauft und auch nicht für Werbung verwendet. Zur Nutzung von Warp müssten Nutzer auch keine persönlichen Daten angeben, wie Name, Telefonnummer oder E-Mail-Adresse. Das Installieren der App auf dem Gerät soll reichen. Noch ist der Dienst nicht allgemein öffentlich verfügbar. Der Dienst wird stattdessen nur schrittweise für interessierte Nutzer geöffnet, für die eine Warteliste bereitsteht.
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