DNS-App: Cloudflares Warp-VPN ist verfügbar
Der Netzwerk-Dienstleister Cloudflare hat mit Warp einen eigenen VPN-Dienst in seine DNS-App eingebaut. Das soll vor zu neugierigen ISPs schützen, die Nutzerdaten zu Werbezwecken vermarkten.

Der VPN-Dienst Warp sowie das darauf aufbauende Abo-Angebot Warp Plus von Netzwerkdienstleister Cloudflare sind nun allgemein verfügbar, wie das Unternehmen mitteilt. Cloudflare hatte den Warp-Dienst erstmals vor knapp einem halben Jahr angekündigt und wollte diesen schnell allen Nutzern zur Verfügung stellen, was durch technische Probleme behindert worden sei. Diese Hürden seien nun aber überwunden.
Zur einfacheren Verfügbarkeit wird Warp in die DNS-App des Anbieters integriert, die seit vergangenem Herbst für Android und iOS bereitsteht. Cloudflare bietet mit 1.1.1.1 einen eigenen öffentlichen DNS-Resolver an, der unter anderem schneller sein soll als etwa die Systeme von Konkurrent Google. Das Unternehmen setzt darüber hinaus auf eine Verschlüsselung der Anfragen per DNS über HTTPS (DoH).
Zusätzlich zu den DNS-Abfragen verschlüsselt Warp aber sämtlichen Traffic zwischen den Geräten der Nutzer und dem Netzwerk von Cloudflare. Der Dienst ist dafür gedacht, dass Nutzer zum Beispiel nicht in öffentlichen WLANs oder gar vom eigenen Internetprovider ausspioniert werden können. Weltweit nutzen viele Anbieter so erlangte Daten, um diese zu Werbezwecken weiterzuvermarkten.
Cloudflare selbst verspricht, für Warp keine Daten zu loggen, mit denen Nutzer identifiziert werden können. Die auflaufenden Daten sollen auch nicht weiterverkauft oder zu Werbezwecken verwendet werden und für die Nutzung des Dienstes seien keinerlei persönliche Informationen notwendig. Es reicht aus, die App auf dem eigenen Smartphone zu installieren.
Finanziert wird das Warp-VPN über ein Freemium-Modell, bei dem nur für einen Warp plus genannten Zusatzdienst bezahlt werden muss. Warp Plus nutzt Cloudflares eigenen virtuellen Backbone samt Argo-Routing, was den Dienst noch mehr beschleunigen soll.
Wireguard als Grundlage
Technische Grundlage für das VPN selbst ist laut Cloudflare die neue VPN-Technik Wireguard, die bald standardmäßig in den Linux-Kernel integriert werden soll. Wireguard arbeitet anders als bisherige VPN-Techniken, was zu einer Beschleunigung der Datenübertragung beiträgt.
Cloudflare setzt dabei auf eine eigene Implementierung des Wireguard-Protokolls, die in Rust geschrieben ist. Diese heißt BoringTUN, läuft im Userspace und ist plattformübergreifend auf Linux, Windows, MacOS, iOS und Android einsetzbar. Der Name BoringTUN ist einerseits eine Anspielung auf BoringSSL, den OpenSSL-Fork von Google, der der Krypto-Bibliothek die Komplexität nimmt. Andererseits ist der Name auch ein englisches Wortspiel, da mit der Technik ein Netzwerktunnel gebohrt wird. Sehr ausführliche technische Details zur Funktionsweise von Warp liefert ein separater Blogeintrag von Cloudflare.
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OK, danke, hab ich wohl überlesen!