DNA-Speicher: Netflix lässt Serienfolge in DNA speichern
DNA-Speicher bietet eine Menge Kapazität und Langlebigkeit. Das macht sich Netflix zunutze und zeigt auch, wie das Speichern in DNA geht.

Netflix hat für die Serie Biohackers als Werbung thematisch passend die erste Folge der neuen Serie in DNA speichern lassen und 200 Exemplare davon an Fans und Interessierte verschickt. Besonders spannend ist aber daran, dass es auch ein Video gibt, in dem der an der ETH Zürich vorgenommene Prozess vorgestellt wird.
Gerade einmal vor vier Jahren, im Jahr 2016, stellte Microsoft einen Rekord auf, als es schaffte, 200 MB Daten in DNA zu speichern. Drei Jahre später, 2019, gelang es, die englische Wikipedia komplett in DNA abzulegen - ebenfalls ein Rekord von immerhin 16 TB. Doch der Prozess ist damit nicht stehen geblieben. In dem Video erklärt Prof. Dr. Robert Grass vom Functional Materials Laboratory die grundsätzlichen Vorzüge. Dazu gehört vor allem die Kapazität: "In einen kleinen Würfel DNA passen theoretisch 200 ExaBytes Daten", erklärt er.
Die Hauptdarstellerin Luna Wedler hält stolz ein kleines Röhrchen mit etwas pinker Flüssigkeit in die Kamera. Darin "sind eine Million Kopien der ersten Biohackers-Folge", erzählt sie stolz.
Prof. Dr. Reinhard Heckl von der TU München erklärt den Prozess der Umwandlung so, dass zunächst die binären Daten in die Abfolgen von A, C, T und G der DNA übersetzt werden. Diese DNA wird dann in nanometergroße Glaskügelchen verpackt. "Wie ein künstliches Fossil", beschreibt Heckl. Ein Sequencer kann das dann auslesen, bevor es zurückübersetzt wird.
In DNA gespeicherte Daten sind so sehr lange haltbar. Grass sieht keine Probleme, die Folge noch in tausend Jahren auslesen zu können. Zur Zeit dauert das allerdings noch etwa drei Tage.
Unterschiede zwischen der Serie und DNA als Datenspeicher sieht Grass aber schon: "In der Serie wird Technologie verwendet, um die Biologie zu verändern. Wir gehen eigentlich genau den anderen Weg: Wir verwenden Biologie, um Technologie zu machen."
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Kurze DNA-Stücke (Oligonukleotide) kann man seit längerem synthetisieren, z.B. hier...
Jo, nur wenn du was bestimmtes suchst wird der Index recht groß :D
Es heißt zwar: Don't feed the trolls, aber: Antwort: Niemand.
Ich glaube, Golem ist da falsch. Alle Quellen sprechen von 16GB.