DM42: Programmieren lernen mit dem Taschenrechner
Selbst oder gerade mit einfachsten Maschinen lässt sich gut mit Algorithmen experimentieren.

Heutzutage wird Programmieren lernen gerne mit dem Arduino oder Python in Verbindung gebracht. Aber es sind nicht unbedingt die Abfrage von Sensoren oder der Umgang mit mathematischen Bibliotheken, die das Programmieren ausmachen. Es ist der Algorithmus, der das Programm zu dem macht, was es ist. Und selbst die einfachste Programmiermaschine ermöglicht es, damit zu experimentieren. Zum Beispiel ein Taschenrechner.
Die Freiheit, immer neue Programme zu entwickeln
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- Was kann der DM42 mehr?
Der Kauf meines ersten programmierbaren Taschenrechners im Alter von zwölf Jahren, einem Privileg PR 56 D-NC von Quelle, machte mich sehr glücklich. Das Gefühl, das ich damals hatte, kann vielleicht mit dem verglichen werden, welches ich beim Kauf meines ersten Motorrades oder mit dem Erwerb meines ersten Quadcopters zum Filmen hatte.
Aber an die gedankliche Freiheit, die mir der PR 56 D-NC bescherte, kommen beide nicht heran. Ich spürte, wie mich das kleine Gerät unaufhörlich dazu aufforderte, immer neue Programme zu entwickeln, und dass es alle meine ausgedachten Algorithmen klaglos immer und immer wieder ausführen würde.
Es war für mich wie die noch leere Leinwand für einen Maler: ein Raum, der darauf wartete, von mir mit unendlich vielen Ideen in Form von programmierten Algorithmen gefüllt zu werden. Und ich lernte mit ihm das exakte Denken: Solange meine Programme nicht korrekt waren, funktionierten sie halt nicht. Das ist anders als im richtigen Leben. Kleine Unsauberkeiten in Gesprächen werden oft toleriert und wer deine Aussagen nicht gleich nachrechnet, entdeckt ihre Fehler nicht. Der Taschenrechner aber zeigt sie sofort.
Nach ein paar Wochen erkannte ich allerdings, dass die (im Vergleich zu heutigen Programmiersprachen extrem armseligen) Programmiermöglichkeiten mich zwar grundsätzlich in die Lage versetzten, vieles zu programmieren, der winzige Programmspeicher, die auch damals schon unglaubliche Langsamkeit und, vor allem anderen, dass ich nach jedem Einschalten alles neu eingeben musste, meinem jugendlichen Eifer klare Grenzen setzten. Auch wurden dem Wunsch, einfach überall programmieren zu können, durch den extremen Stromhunger der Fluoreszenzanzeige enge Grenzen gesetzt.
Der beste Taschenrechner aller Zeiten
Den PR 56 D-NC habe ich vermutlich 1975 oder 1976 gekauft, ich ersetzte ihn durch einen TI-58C und später durch einen TI-59. Noch etwas später bekam ich einen HP-41C in die Finger und damit den Urahn des DM42. Der 1979 erschienene HP-41C war natürlich noch einmal in allem etwas besser als meine vorhergehenden Modelle, das Bedeutendste war aber seine stromsparende LCD-Anzeige, die sogar alphanumerische Zeichen darstellen konnte. Und das war sehr wichtig, da man so den schon eingegebenen Programmcode besser lesen als auch Programmein- und -ausgaben mit Worten bezeichnen konnte.
Als 1988 der HP-42S erschien, war ich schon längst weiter zu Homecomputern und PCs gewechselt, so dass ich das gar nicht mitbekommen habe. Der HP-42S verwendet das gleiche Programmiermodell wie der HP-41C und kann darum für den HP-41C geschriebene Programme ausführen. Fast zehn Jahre nach der Veröffentlichung des HP-41C, in denen wirklich viel passiert ist, hat er noch einmal eine Möglichkeit geschaffen, den wertvollen Programmen für den HP-41C weitere Jahre eine Lebensumgebung zu bieten.
Der HP-42S wird von vielen als der beste Taschenrechner aller Zeiten angesehen. Das ist vermutlich der Grund, warum er ca. 30 Jahre nach seinem Debüt von einem Enthusiasten nachgebaut wurde. Und besser denn je! Mit ihm lässt sich mein Erweckungserlebnis mit der Taschenrechner-Programmierung gut nachvollziehen.
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