Grün macht glücklich

Die Pflanzen sollen die Raumfahrer und Kolonisten in erster Linie mit lebenswichtigen Nährstoffen wie Vitaminen versorgen. Sie können aber auch noch auf andere Arten nützlich sein: Bei Experimenten mit Ratten und Mäusen etwa hat sich gezeigt, dass die Nager unempfindlicher gegen die Auswirkungen von Strahlen waren, wenn sie mit Beerenfrüchten wie etwa Himbeeren gefüttert wurden. Sollte das beim Menschen gelten, wird Zabel wohl nach Möglichkeiten suchen, Sträucher aeroponisch anzubauen.

  • Gemüse für die Antarktis und die ISS. Die Gewächshaus-Container beim DLR in Bremen (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Im Labor testen die DLR-Forscher den Anbau von Obst, Gemüse und Kräutern ohne Erde. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Die Pflanzen wachsen abgeschottet. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Paul Zabel gewährt uns einen Einblick. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Die Wurzeln liegen frei und werden mit Wasser und Nährstoffen berieselt. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • 15 verschiedene Pflanzensorten  bauen die Bremer an - hier eine Tomate, ... (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • ... deren Früchte bald reif sind. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Die Tomaten der Sorte Micro-Tina fliegen ins All. Der Farbstich kommt durch die Beleuchtung. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Außerdem im Angebot: Paprika, ... (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • ... die ebenfalls bald reif sind, ... (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • ... und Gurken. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Die sind schon reif. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Die Früchte werden gesammelt, ... (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • ... gewogen ...  (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • ... und vermessen. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Anschließend trocknet Zabel sie, um das Gewicht der Biomasse zu bestimmen - wie etwa von diesem Salat. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Ein Blick in den Container, mit dem Zabel in die Antarktis reist (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Das Gewächshaus soll nahe der Forschungsstation Neumayer III aufgestellt werden. (Bild: DLR/CC-BY 3.0)
  • Es besteht aus zwei 20-Fuß-Containern - rechts ist das Gewächshaus, links der Maschinenraum. (Bild: DLR/CC-BY 3.0)
  • Das Gemüse, die Kräuter und das Obst sind für die Besatzung der Station  gedacht. Solche Gewächshäuser könnten in Zukunft auf dem Mars stehen. (Bild: DLR/CC-BY 3.0)
15 verschiedene Pflanzensorten bauen die Bremer an - hier eine Tomate, ... (Foto: Werner Pluta/Golem.de)

Zudem nehmen sie Kohlendioxid auf und produzieren Sauerstoff. Und sie seien "für das psychologische Wohlbefinden der Crew wichtig", sagt Zabel: "Experimente haben gezeigt, dass wenn Menschen sehr lange in Isolation leben, gerade auf einer Raumstation, wo sie von technischen Systemen umgeben sind und wo das eigene Leben an technischen Systemen hängt, dass Astronauten gern mit Pflanzen arbeiten, weil es auch ein Lebewesen ist, das betreut werden muss."

Pflanzen vermitteln Heimatgefühle

So hätten sich etwa die Kosmonauten, die teilweise monatelang und manchmal sogar allein auf der sowjetischen Raumstation Mir gewesen seien, immer über Pflanzenexperimente gefreut. Die Pflanzen vermittelten "so etwas wie Heimatgefühl", sagt der DLR-Forscher. Sicher ein wichtiger Faktor bei einer Mission zum Mars, die gut zwei Jahre dauern würde.

Auch auf der ISS wird im Rahmen des Veggie-Programms der US-Raumfahrtbehörde National Aeronautics And Space Administration (Nasa) Grünzeug angebaut: 2014 hatte die Nasa ein Minigewächshaus auf die Station geschickt, in dem die Astronauten Salat züchteten.

ISS-Salat war nicht für den Verzehr

Allerdings: Essen durften sie ihn nicht. Die Pflanzen wurden zur Erde zurückgeschickt, wo die US-Raumfahrtbehörde Nasa sie analysiert. Erst im zweiten Anlauf, im August 2015, war es den Astronauten vergönnt, ihre Ernte auch zu genießen. Auf der ISS gibt es aber nicht nur Nutzpflanzen: 2016 blühte die erste Blume im All.

Doch auch das Projekt Eden ISS heißt: Die gegenwärtige Raumstation wird wohl kaum mit einem Gewächshaus ausgestattet, wie es das DLR in der Antarktis testen will. Auf der Station fehlt schlicht der nötige Platz. Für ein Gewächshaus müsste ein neues Modul gebaut werden - was ungefähr zehn Jahre dauern würde. Dann wird es die ISS voraussichtlich nicht mehr geben. "Das wird wahrscheinlich auch nicht mehr passieren", sagt Zabel. Das Gewächshaus sei eher für "eine Nachfolgestation oder für eine Mission zum Mars" gedacht.

Würde er denn - wie jetzt in die Antarktis - das Gewächshaus auch ein Jahr auf einem ISS-Nachfolger ausprobieren? Zabel lacht. "Ja. Warum nicht? Wenn ich die Astronautenvoraussetzungen erfülle, wäre das machbar."

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Eheran 04. Dez 2018

Paywall. Gibt nicht einen Artikel, den ich einfach so lesen kann.

Anonymer Nutzer 04. Dez 2018

kommt der geschmack neben der schärfe nicht vorallem aus dem boden?

lgo 24. Apr 2017

Das sind Tomaten, keine Erdbeeren.

Apfelbrot 23. Apr 2017

Doch ist es, und das Zeug wächst wie Unkraut überall. Der einzige Grund für den rießen...



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