Grün macht glücklich
Die Pflanzen sollen die Raumfahrer und Kolonisten in erster Linie mit lebenswichtigen Nährstoffen wie Vitaminen versorgen. Sie können aber auch noch auf andere Arten nützlich sein: Bei Experimenten mit Ratten und Mäusen etwa hat sich gezeigt, dass die Nager unempfindlicher gegen die Auswirkungen von Strahlen waren, wenn sie mit Beerenfrüchten wie etwa Himbeeren gefüttert wurden. Sollte das beim Menschen gelten, wird Zabel wohl nach Möglichkeiten suchen, Sträucher aeroponisch anzubauen.
Zudem nehmen sie Kohlendioxid auf und produzieren Sauerstoff. Und sie seien "für das psychologische Wohlbefinden der Crew wichtig", sagt Zabel: "Experimente haben gezeigt, dass wenn Menschen sehr lange in Isolation leben, gerade auf einer Raumstation, wo sie von technischen Systemen umgeben sind und wo das eigene Leben an technischen Systemen hängt, dass Astronauten gern mit Pflanzen arbeiten, weil es auch ein Lebewesen ist, das betreut werden muss."
Pflanzen vermitteln Heimatgefühle
So hätten sich etwa die Kosmonauten, die teilweise monatelang und manchmal sogar allein auf der sowjetischen Raumstation Mir gewesen seien, immer über Pflanzenexperimente gefreut. Die Pflanzen vermittelten "so etwas wie Heimatgefühl", sagt der DLR-Forscher. Sicher ein wichtiger Faktor bei einer Mission zum Mars, die gut zwei Jahre dauern würde.
Auch auf der ISS wird im Rahmen des Veggie-Programms der US-Raumfahrtbehörde National Aeronautics And Space Administration (Nasa) Grünzeug angebaut: 2014 hatte die Nasa ein Minigewächshaus auf die Station geschickt, in dem die Astronauten Salat züchteten.
ISS-Salat war nicht für den Verzehr
Allerdings: Essen durften sie ihn nicht. Die Pflanzen wurden zur Erde zurückgeschickt, wo die US-Raumfahrtbehörde Nasa sie analysiert. Erst im zweiten Anlauf, im August 2015, war es den Astronauten vergönnt, ihre Ernte auch zu genießen. Auf der ISS gibt es aber nicht nur Nutzpflanzen: 2016 blühte die erste Blume im All.
Doch auch das Projekt Eden ISS heißt: Die gegenwärtige Raumstation wird wohl kaum mit einem Gewächshaus ausgestattet, wie es das DLR in der Antarktis testen will. Auf der Station fehlt schlicht der nötige Platz. Für ein Gewächshaus müsste ein neues Modul gebaut werden - was ungefähr zehn Jahre dauern würde. Dann wird es die ISS voraussichtlich nicht mehr geben. "Das wird wahrscheinlich auch nicht mehr passieren", sagt Zabel. Das Gewächshaus sei eher für "eine Nachfolgestation oder für eine Mission zum Mars" gedacht.
Würde er denn - wie jetzt in die Antarktis - das Gewächshaus auch ein Jahr auf einem ISS-Nachfolger ausprobieren? Zabel lacht. "Ja. Warum nicht? Wenn ich die Astronautenvoraussetzungen erfülle, wäre das machbar."
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Testdurchlauf im All |
Paywall. Gibt nicht einen Artikel, den ich einfach so lesen kann.
kommt der geschmack neben der schärfe nicht vorallem aus dem boden?
Das sind Tomaten, keine Erdbeeren.
Doch ist es, und das Zeug wächst wie Unkraut überall. Der einzige Grund für den rießen...