Displayserver: Wayland 1.0 wird stabil
Der Displayserver Wayland soll demnächst in einer stabilen Version erscheinen. Zuletzt erhielt das Projekt Patches für Multitouch und Oberflächentransformationen. Auch der Compositing-Manager Weston läuft bereits stabil.

Zur diesjährigen Fosdem am 4. und 5. Februar 2012 will Kristian Høgsberg, der Hauptentwickler und Initiator des Wayland-Projekts, einen Terminplan für die erste stabile Version des Displayservers präsentieren. Wayland 1.0 soll damit seinen experimentellen Status verlieren. Gleichzeitig sollen die meisten grafischen Toolkits, etwa Gtk+, Qt, EFL oder Clutter mit dazugehörigen Compositing-Manager Weston bereits funktionieren.
Mit der Veröffentlichung von Wayland 1.0 wollen die Entwickler die Kernkomponenten und die API-Bibliotheken als stabil erklären. Bislang musste noch ein spezieller Kernel mit Pageflips kompiliert, eine angepasste Mesa-Bibliothek verwendet und eine unvollständige EGL-Schnittstelle genutzt werden. Inzwischen seien sämtliche relevanten Patches eingepflegt, so dass Wayland mit dem standardmäßigen KMS-Stack des Kernels und dem DRI2-Modul funktioniert. Allerdings kann Wayland bislang nur mit Open-Source-Treibern für Grafikkarten genutzt werden, die binären Treiber von Nvidia und AMD benötigen noch einige Anpassungen.
Zwei weitere wichtige Komponenten sind vor wenigen Tagen in das Git-Repository des Projekts eingeflossen. Zum einen erhält Wayland Unterstützung für Multitouch-Eingaben, zum anderen wurde die Oberflächentransformation komplettiert, zumindest für die 2D-Darstellung. Damit soll Wayland selbst für Zoomeffekte und das Skalieren im Vollbildmodus sorgen.
X.org für zu viele Plattformen
In einem Interview mit den Fosdem-Organisatoren erklärt Høgsberg, dass das primäre Ziel des Projekt die alleinige Unterstützung für Linux sei. Zwar sei es sicherlich möglich, Wayland auch auf andere Plattformen zu portieren, sie müssten aber die gleiche Infrastruktur bieten wie Linux. X.org solle auf so vielen Plattformen wie möglich laufen. Damit müsse X.org sich fast als eigenes Betriebssystem präsentieren, was zu fehlerhaften Entscheidungen führte, etwa die PCI-Bus-Enumeration im Userspace oder ungeprüfte Codepfade.
Wayland soll künftig auf Embedded-Geräten oder auch auf Desktoprechnern laufen. Es soll eine schlanke Alternative zu X.org darstellen und vor allem moderne Komponenten des Kernels nutzen sowie nur aktuell benötigte Funktionen eines Displayservers enthalten. Ubuntu, Fedora und Tizen haben bereits ihre Unterstützung für das Projekt angekündigt.
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So ein Quatsch. Das ist Blasphemie! @Mecki: Danke für deine Ausführungen hier im Thread...
Das sagt mehr über Deine(n Mangel an) Sachkenntnis aus als über den Bedarf.
Klar sicher kann man X11 übers Netz noch nutzen. Es stellt sich jedoch die Frage wie...
aha. jetzt wird's also spannend.