Disney+ verliert erstmals Abonnenten: Disney streicht rund 7.000 Arbeitsplätze

Disney+ hat einen Quartalsverlust von 1,1 Milliarden US-Dollar gebracht. Mit Entlassungen will Disney 5,5 Milliarden US-Dollar einsparen.

Artikel veröffentlicht am , /dpa
Disney+ verlor erstmals Abonnenten.
Disney+ verlor erstmals Abonnenten. (Bild: Michael Tran/AFP via Getty Images)

Das Entertainment-Unternehmen Disney plant trotz guter Geschäfte im vergangenen Quartal deutliche Einschnitte beim Personal. Rund 7.000 Arbeitsplätze sollen wegfallen, das sind etwa drei Prozent der weltweiten Belegschaft. Damit will das Unternehmen die jährlichen Kosten um 5,5 Milliarden US-Dollar senken. Das gab Disney-Chef Bob Iger bei der Präsentation der Disney-Quartalszahlen bekannt.

Bei Anlegern kam die Nachricht der geplanten Entlassungen gut an - sie ließen die Aktie nachbörslich zeitweise um rund acht Prozent steigen. Iger plant angesichts "weltweiter wirtschaftlicher Herausforderungen" einen großen Umbau des Unternehmens.

Dabei verdiente Disney zuletzt besser als erwartet: In den drei Monaten bis Ende Dezember 2022 legte der Gewinn im Jahresvergleich um elf Prozent auf 1,3 Milliarden US-Dollar zu. Die Erlöse wuchsen um acht Prozent auf 23,5 Milliarden US-Dollar. Damit übertraf Disney die Prognosen.

Disney+ verliert erstmals Abonnenten

Allerdings verlor das Unternehmen bei seinem Streamingabodient Disney+ das erste Mal seit dem Start Abonnenten. Zum Quartalsende hatte der mit Netflix konkurrierende Videodienst weltweit 161,8 Millionen Nutzer - gut ein Prozent weniger als drei Monate vorher, als Disney+ auf 164,2 Millionen Abonnenten kam und sich noch über einen Zuwachs von 12,1 Millionen neuen Abonnenten freuen konnte.

Anfang Dezember 2022 startete Disney vorerst nur in den USA ein Werbeabo von Disney+ - im Zuge dessen wurde das bisherige Abo im Preis erhöht. Die werbefinanzierte Version von Disney+ kostet in den USA seitdem so viel wie das bisherige Abo ohne Werbung. Dabei kann das Werbeabo von Disney+ nicht auf allen Geräten genutzt werden, die ansonsten mit Disney+ funktionieren. Außerdem wurden für Kinder geeignete Disney-Blockbuster aus den Kinderprofilen von Disney+ entfernt - in Kinderprofilen gibt es die Inhalte ohne Werbeunterbrechung

Hauptrivale Netflix erhöhte seine Abozahlen wieder und kam Ende 2022 auf 230,8 Millionen Abonnenten weltweit. Disneys weitere Streamingdienste Hulu und ESPN+ verbuchten leichte Zuwächse. Der Verlust der Streamingsparte fiel mit 1,1 Milliarden US-Dollar niedriger aus als erwartet. Im Vorquartal hatte das Minus im Streaminggeschäft bei 1,5 Milliarden US-Dollar gelegen.

Disney will womöglich doch wieder eigene Inhalte an andere lizenzieren

Aufgrund dieser Verluste erwägt Disney eine Strategieänderung bei Disney+: Bisher wurden alle eigenen Inhalte nach Möglichkeit nur noch bei Disney+ angeboten. Derzeit laufen Verhandlungen, die Disney-Inhalte wieder für konkurrierende Unternehmen zu lizenzieren. Mit diesen Lizenzeinnahmen sollen die Verluste im Streaminggeschäft verringert werden.

Hohe Verluste im umkämpften Streaminggeschäft waren einer der Gründe, warum Vorstandschef Bob Chapek im November 2022 nach weniger als zwei Jahren gehen musste und der langjährige CEO Iger aus dem Ruhestand zurückkehrte. Auch Iger steht jedoch unter Druck - der für aggressives Einmischen ins Management bekannte Großinvestor Nelson Peltz fordert höhere Renditen und Einfluss im Verwaltungsrat. Disney ließ ihn und seinen Hedgefonds Trian bislang abblitzen, muss aber eine Aktionärsrevolte vermeiden.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Blizzards Beta-Wochenenden
Dinge, die uns an Diablo 4 noch stören

Auch nach dem zweiten Beta-Wochenende begeistert uns Diablo 4. Vor allem die Server und dämliche MMO-Gimmicks sollte Blizzard aber in den Griff bekommen.
Ein IMHO von Oliver Nickel

Blizzards Beta-Wochenenden: Dinge, die uns an Diablo 4 noch stören
Artikel
  1. O.MG Cable im Test: Außen USB-Kabel, innen Hackertool
    O.MG Cable im Test
    Außen USB-Kabel, innen Hackertool

    Das O.MG Cable kommt wie ein Standard-USB-Kabel daher. Dass es auch ein Hackertool ist, mit dem sich gruselige Dinge anstellen lassen, sieht man ihm nicht an. Obendrein ist es auch noch leicht zu bedienen.
    Ein Test von Moritz Tremmel

  2. Angst statt Fortschritt: Experten fordern Pause bei KI-Entwicklung
    Angst statt Fortschritt
    Experten fordern Pause bei KI-Entwicklung

    Die Organisation Future of Life hat einen offenen Brief veröffentlicht, in der sie einen vorübergehenden Stopp der KI-Entwicklung fordert.

  3. RTX 4070 & 4060 Ti: Nvidia bereitet Marktstart der Mittelklasse-GPUs vor
    RTX 4070 & 4060 Ti
    Nvidia bereitet Marktstart der Mittelklasse-GPUs vor

    Wir werfen einen Blick auf die voraussichtlichen Spezifikationen der Ada-Grafikkarten mit unter 200 Watt Leistungsaufnahme.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • PS5 + GoW Ragnarök 559€ • MindStar: Gigabyte RTX 4080 1.229€ statt 1.299€, Intel Core i9-12900K 399€ statt 474€ • SSDs & Festplatten bis -60% • AOC 34" UWQHD 279€ • Xbox-Controller & Konsolen-Bundles bis -27% • Windows Week • 3 Spiele kaufen, 2 zahlen [Werbung]
    •  /