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Disney+ und Netflix: So viel Werbung gibt es in Serienfolgen

Disney+ zeigt besonders viel Werbung, Netflix zeigt am wenigsten Werbung in Serienepisoden. Paramount+ fällt besonders auf.
/ Ingo Pakalski
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So viel Werbung gibt es bei werbefinanzierten Streamingabos. (Bild: Pixabay)
So viel Werbung gibt es bei werbefinanzierten Streamingabos. Bild: Pixabay

Immer mehr Anbieter von Streamingabos haben auch Tarife mit Werbung im Sortiment. Die Menge der Werbung innerhalb von Sendungen ist dabei sehr unterschiedlich, wie eine aktuelle Stichprobe aus den USA zeigt. Dabei wurden auch Dienste berücksichtigt, die es in Deutschland nicht gibt.

Das Magazin Sherwood(öffnet im neuen Fenster) hat sich mehrere Streamingabos in Stichproben zwei Episoden unterschiedlicher Serien angeschaut, die zu diesem Zeitpunkt gerade besonders populär waren. Dabei wurde der Anteil der Werbezeit ermittelt.

Den größten Werbeanteil hatte dabei Disney+ mit 16,6 Prozent und 13,4 Prozent, wobei immer Werbung vor einer Serie kam. Bei einer Episode der neuen Star-Wars-Serie Skeleton Crew betrug die Länge der Werbung 5 Minuten und 16 Sekunden - bei einer Episodenlänge von 32 Minuten. Diese eher kurze Folge wurde dreimal durch Werbung unterbrochen.

Disney+ zeigt viel Werbung

Bei einer Sonderfolge der Simpsons mit einer Lauflänge von 45 Minuten lag der Anteil der Werbung bei 6 Minuten und 38 Sekunden, auch hier gab es drei Unterbrechungen. Bei der Vermarktung von Werbung war Disney offenbar erfolgreich, denn das Hollywoodstudio musste keine Lücken durch Eigenwerbung auffüllen.

Das einzige weitere in der Stichprobe enthaltene Abo, das es in Deutschland ebenfalls gibt, ist das von Netflix. Dabei hatte Netflix den geringsten Anteil an Werbung, er lag nur bei 2,6 und 3,9 Prozent. Wie auch Disney zeigt Netflix vor jeder Episode Werbung. Eine 50 Minuten lange Episode von La Palma wurde nur einmal durch Werbung unterbrochen, die gesamte Werbezeit betrug 1 Minute und 17 Sekunden.

Netflix hat besonders wenig Werbung

Bei einer 43 Minuten langen Episode von Avatar - Der Herr der Elemente wurde Werbung von 1 Minute und 42 Sekunden gezeigt, dabei gab es zwei Unterbrechungen. Wie auch Disney strahlte Netflix keine Eigenwerbung aus.

In der Analyse wurden auch zwei Abos untersucht, die demnächst nach Deutschland kommen werden.

Viel Werbung bei Paramount+

Paramount war beim Werbeverkauf besonders erfolglos, denn bei Paramount+ gibt es zwar einen vergleichsweise hohen Werbeanteil, ein Großteil davon entfällt allerdings auf Eigenwerbung. Bisher gibt es hierzulande kein werbefinanziertes Abo von Paramount+, es soll erst dieses Jahr starten .

In einer Folge von Lioness gab es bei einer Lauflänge von 50 Minuten zusätzlich zum Werbeblock vor der Episode vier weitere Werbeunterbrechungen, die sich auf 7 Minuten und 21 Sekunden summierten und einen Anteil von 14,7 Prozent ergaben. Dabei gab es 18 einzelne Clips, 16 davon zeigten nur Paramount-eigene Inhalte. Werbung für andere Produkte gab es nur in zwei Clips, die auf eine Länge von einer Minute kamen.

Ein ähnliches Bild ergibt sich bei einer Episode von Landman, die bei einer Lauflänge von 1 Stunde und 10 Minuten, dreimal unterbrochen wurde. Auch hier gab es vor der Folge noch Werbung. Nur zwei der insgesamt 14 Anzeigen war dabei von einer anderen Firma. Die Werbelänge lag bei 6 Minuten und 10 Sekunden und hatte damit einen Anteil von 8,7 Prozent.

Warner bei Werbemenge zurückhaltend

Warners HBO-Abo Max wird nächstes Jahr nach Deutschland kommen . Ob es dann gleich zum hiesigen Marktstart ein werbefinanziertes Abomodell geben wird, ist noch offen. Bei der Menge an Werbeunterbrechungen liegt Max mit Anteilen von 7 Prozent und 9 Prozent im Mittelfeld.

Hier wurde die Werbemenge mit den beiden Serien The Big Bang Theory und Young Sheldon ermittelt. Auch Warner war bei der Buchung von Werbung offenbar erfolgreich und verzichtete komplett auf Eigenwerbung. Bei einer Lauflänge von 25 Minuten gab es bei The Big Bang Theory 2 Minuten und 14 Sekunden Werbung, von der die Folge zweimal unterbrochen wurde.

Wie auch bei Young Sheldon gab es am Anfang der Episode Werbung. Bei der 22 Minuten langen Episode von Young Sheldon lag die Werbezeit bei 1 Minute und 33 Sekunden; die Folge wurde einmal von einem Werbeblock unterbrochen.

Amazons Prime Video fehlt

In der Stichprobe wurde Prime Video nicht berücksichtigt. Seit fast einem Jahr ist Prime Video standardmäßig mit Werbung versehen. Amazon-Abonnenten müssen aktiv eine kostenpflichtige Sonderoption buchen , um das zu umgehen. Amazon verspricht, dass Prime Video weniger Werbung zeige als andere Anbieter. In einer Stichprobe von Golem.de vor rund einem Jahr stimmte das nicht .

Die Ergebnisse aus den USA lassen sich nicht unbedingt direkt auf den deutschen Markt übertragen. Denn die Werbeschaltungen unterscheiden sich von Land zu Land. Dennoch zeigen solche Untersuchungen, wie sehr sich die Menge an Werbeschaltungen unterscheiden kann.


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