Disenchantment angeschaut: Fantasy-Kurzweil vom Simpsons-Schöpfer
Mit den Simpsons ist er selbst Kult geworden, und Nachfolger Futurama hat nicht nur Sci-Fi-Nerds mit einem Auge für verschlüsselte Gags im Bildhintergrund begeistert. Bei Netflix folgt nun Matt Groenings Cartoonserie Disenchantment, die uns trotz liebenswerter Hauptfiguren in Märchenkulissen allerdings nicht ganz zu verzaubern weiß.

Das Spoiler-Potenzial ist bei Disenchantment gering, da die grobe Haupthandlung keine bedeutende Rolle spielt. Trotzdem halten wir uns in dieser Kritik mit Details zurück, so dass wir möglichst niemandem den Spaß verderben.
- Disenchantment angeschaut: Fantasy-Kurzweil vom Simpsons-Schöpfer
- Es war einmal eine Prinzessin ohne Manieren
Prinzessin Bean ist auf der Flucht. Nicht vor einem Drachen oder der bösen Stiefmutter, sondern vor ihrer Zwangsverheiratung. Dabei stolpert sie über den frechen Dämon Luci, der als passionierter Raucher mit sarkastischer Attitüde an den Roboter Bender Bending Rodriguez aus Futurama erinnert. Ein ins Exil geschickter Elf mit dem weniger originellen Namen Elfo komplettiert das oft trottelige, nicht immer rechtschaffene, aber stets liebenswerte Heldentrio von Disenchantment, der neuen Cartoonserie des Simpsons- und Futurama-Schöpfers Matt Groening.
1989 starteten die Simpsons beim US-Fernsehsender Fox, heute sind sie die langlebigste Zeichentrickserie aller Zeiten. Während die gelbe Familie aus Springfield im Herbst in ihre 30. Staffel geht, war für Groenings Nachfolgeshow Futurama bereits nach sieben Staffeln Schluss. Dennoch sind beide Serien aus der Popkultur nicht wegzudenken. Wird Groenings neue Fantasy-Cartoon-Show Disenchantment bei seinen Fans ähnlichen Kultstatus erlangen? Wir glauben nach Sichtung der ersten fünf Folgen im englischen Originalton nicht daran, auch wenn wir oft schmunzeln mussten.
Von Hänsel und Gretel im Ofen gebraten
Den schrullig-charmanten Hauptfiguren Bean, Luci und Elfo ist es zu verdanken, dass wir dem Geschehen gerne weiter folgen, obwohl die einzelnen Episoden mit ihren kleinen Geschichten beliebig vor sich hin plätschern. Es gibt zwar eine grobe Rahmenhandlung, die kommt jedoch nur schleppend in Gang. Auch für sich selbst betrachtet hat keine Episode von Disenchantment ansatzweise so viel Story zu bieten wie jede beliebige Simpsons- oder Futurama-Geschichte bei gleicher Laufzeit.
Was den Humor angeht, scheinen Groening und seine Coautoren ebenfalls ein wenig eingerostet - die meisten Witze sind nur für ein Lächeln gut. Wenn Elfo etwa von Hänsel und Gretel im Ofen gebraten wird, sich aber mehr darum sorgt, dass er gegen den Apfel in seinem Mund allergisch ist, lachen wir mehr über seine unbekümmerte Art als über den Witz an sich. Dass seine Peiniger im englischen O-Ton mit deutschem Akzent sprechen, geht dann mehr in Richtung müdes Lächeln.
Während Disenchantment viele leicht amüsante Charaktermomente zu bieten hat, fehlen Anspielungen auf bekannte Fantasy-Werke wie Game of Thrones oder Der Herr der Ringe in den von uns gesichteten Episoden überraschenderweise beinahe komplett. Überraschend deswegen, weil besonders Futurama in seinem Sci-Fi-Genre stets mit viel humoristischem Mehrwert für kundige Nerds glänzte.
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Es war einmal eine Prinzessin ohne Manieren |
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Ich fand eher das die Filme gezeigt haben das Futurama in diesem Format nicht...
Natürlich, aber eben dies war der Grund, warum man Animation und Hintergrund gut trennen...
....
ist auch nicht "Anfang der 90er"... Die liefen schon viel früher auf Premiere. Habs...
Bin immer noch nicht Grün mit der neuen Synchronstimme von Homer :(