Es ist nicht alles schlecht
Neben dem Pathos, den teilweise langen und mitunter peinlichen Dialogen und den erwartbaren Story-Elementen finden sich aber auch in den ersten beiden Folgen der vierten Staffel von Discovery Lichtblicke. Die sich entwickelnde Hauptstory - eine geheimnisvolle Anomalie, die Welten verschlingt und dabei nicht zufällig agiert, sondern offenbar gesteuert wird - verspricht durchaus spannende Momente.
Allerdings wäre ein derartiger Erzählstrang in früheren Serien wie Deep Space 9 oder Enterprise in einem Story-Bogen über drei Folgen erzählt worden - also in deutlich kompakterer und wohl auch spannenderer Art und Weise. Sollte die Geschichte tatsächlich die komplette vierte Staffel von Discovery ausfüllen, würde das die bereits in den ersten beiden Folgen auftauchenden langen Dialoge erklären, die die Geschichte auffüllen müssen.
Ein weiterer Lichtblick ist für uns die neue Präsidentin der Föderation, Laira Rillak (gespielt von Chelah Horsedal), die unter anderem aus The Man In The High Castle bekannt ist. Die Figur ist - ob von den Machern der Serie gewollt oder ungewollt - der Inbegriff von Vernunft und weist Captain Burnham auf ihre gefühlsgeschwängerten (Fehl-)Entscheidungen hin. Rillak erinnert in ihrem Auftreten an die Captains früherer Star-Trek-Serien, was ihre Souveränität und ihre Übersicht über die Situation betrifft.
Uniformen sehen endlich wieder gut aus
Zu loben sind außerdem die sehr guten optischen Effekte und der Sound der Serie. Auch die neuen Uniformen finden wir sehr gelungen und wesentlich besser als die der drei vorherigen Staffeln.
Bei aller Kritik an den gefühlsduseligen Dialogen muss man aber auch festhalten, dass Discovery immer noch die erste Star-Trek-Serie ist, bei der Zuschauer überhaupt etwas von den Gefühlen der Charaktere mitbekommen. In früheren Serien waren persönliche Probleme, Zweifel, Gewissensbisse und Sinnkrisen, wenn überhaupt, nur in einzelnen Episoden ein Thema. Für unseren Geschmack stimmt allerdings auch zu Beginn der vierten Staffel das Verhältnis zwischen Story und Charakterentwicklung nicht.
Da wir bisher nur die ersten beiden Folgen gesehen haben, besteht die Hoffnung, dass sich dieses Verhältnis im Laufe der aktuellen Staffel noch einpendelt. Die Grundstory halten wir für spannend, ebenso den Aspekt, die Neuschaffung der Föderation zu zeigen. Inwieweit die Macher der Serie dieses Potenzial nutzen werden, wird sich zeigen.
Die Zuschauer sind bislang offenbar ähnlich unbeeindruckt von den ersten beiden Folgen wie wir: Bei Rotten Tomatoes bekommt die vierte Staffel bislang ein Bewertungsergebnis von nur 24 Prozent, dem niedrigsten Stand aller bisheriger Staffeln. Professionelle Kritiker bewerten die Serie hingegen mit 83 Prozent - ein derartiges Missverhältnis gab es bereits in den vorigen Staffeln der Serie. Denkbar ist, dass hauptsächlich Star-Trek-Fans die Serie bewertet haben - die Zielgruppe besteht aber womöglich auch eher aus Scifi-Fans, denen der bisherige Star-Trek-Kanon nicht wichtig ist.
Abstriche beim Nutzungskomfort bei Pluto TV
Die vierte Staffel von Star Trek Discovery wird wöchentlich über ViacomCBS' kostenlosen, linearen Streamingdienst Pluto TV ausgestrahlt. Die neuen Folgen laufen freitags, samstags und sonntags um 21 Uhr; die englische Originalversion gibt es auf Pluto TV Scifi, die deutsche Synchronisation auf Pluto TV Star Trek. Die Bildqualität empfinden wir als gut genug.
Anders als bisher bei Netflix gibt es allerdings keine Möglichkeit, verpasste Folgen nachzuholen. Discovery gibt es bei Pluto TV zwar auch als On-Demand-Angebot, allerdings nur die erste Staffel. Pluto TV kann auf PCs, Mobilgeräten und einigen Smart TVs abgerufen werden.
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Discovery Staffel 4: Star Trek mit viel zu viel Pathos |
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Es ist nicht die "Diversity" die stört und ich finde die auch nicht aufgedrückt, das mag...
...während andere StarTrek Serien tendentiell mit zunehmender Anzahl an Staffeln besser...
...indem du die Serie in Sonarr hinzufügst und später von deinem Plex Server streamst.
PlutoTV kenne ich nicht und brauche ich nicht. STD war für mich leider von Anfang an eine...