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Direktantrieb: Elektromotoren in Autorädern zum Fahren und Bremsen

Von Evans Electric stammt ein Elektroantrieb für Autos, der anstelle der Bremsscheibe in den Rädern untergebracht ist und mit dem auch gebremst werden kann. Ein damit nachgerüstetes, viertüriges Auto wurde nun auf einer Messe in Australien präsentiert.
/ Andreas Donath
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Radnabenmotor von Evans Electric (Bild: Evans Electric)
Radnabenmotor von Evans Electric Bild: Evans Electric

Das australische Startup Evans Electric(öffnet im neuen Fenster) hat ein Antriebssystem für Elektrofahrzeuge entwickelt, das vier Motoren umfasst. Sie sind direkt in die vier 19-Zoll-Räder des Mitsubishi Lancer Evo 3 integriert, der anlässlich der Messe Meguiar MotorEx(öffnet im neuen Fenster) in Sydney darauf umgerüstet wurde. Die scheibenförmigen Antriebe sind sogenannte Drehstrommaschinen mit jeweils 75 kW und 625 Newtonmetern. Beim Bremsen werden sie als Dynamo genutzt und laden den Akku wieder auf.

Der Direktantrieb soll vor allem Gewicht sparen und Leistungsverluste durch das Wegfallen von Getriebe, Kardanwelle, Differentialgetriebe und Antriebswellen reduzieren.

Gebremst wird mit den Motoren ebenfalls, so dass die Scheibenbremsanlage ausgebaut werden kann. Erst dadurch ist überhaupt Platz für die Motoren. Darauf hat das Startup in den USA auch ein Patent(öffnet im neuen Fenster) zugesprochen bekommen. Weitere Funktionen, die der Fahrsicherheit dienen wie ABS und ESP lassen sich nach Angaben von Evans Electric softwareseitig umsetzen. Der Allradantrieb selbst lässt sich natürlich ebenfalls zur Erhöhung der Fahrsicherheit, aber auch der Geländegängigkeit nutzen.

Nach eigenen Angaben hat Evans Electric das System intensiv getestet und sich mit zahlreichen Zulieferern der Automobilindustrie hinsichtlich Zusammenarbeit oder Lizenzabkommen getroffen, um das Projekt voranzutreiben. Was aus diesen Gesprächen geworden ist, teilte das Unternehmen nicht mit.

Evans Electric ist nicht das erste Unternehmen, das sich auf den Direktantrieb von Fahrzeugrädern spezialisiert hat. Wie die Website Cleantechnica(öffnet im neuen Fenster) berichtet, hat die amerikanisch-britische Firma Protean Electric(öffnet im neuen Fenster) ebenfalls ein solches System vorgestellt, bei dem jedes Rad mit einem Radnabenmotor mit 81 kW und 800 Nm angetrieben wird. Das System wiegt pro Rad 31 kg. Die Serienfertigung des Antriebs soll 2014 beginnen, teilte das Unternehmen mit.

Weder die Idee des Elektroautos noch die des Radnabenantriebs oder gar des Hybridfahrzeugs sind neu. Schon 1900 wurde der sogenannte Lohner-Porsche(öffnet im neuen Fenster) mit vier Radnabenmotoren als Spezialanfertigung gebaut, der aber durch die damalige Bleiakkutechnik, die allein 1.800 kg wog, für zeitgenössische Verhältnisse zu schwer war. Er fuhr immerhin 60 km/h, hatte aber konventionelle Bremsen.

Zwei Jahre später wurde aufgrund dieser recht bescheidenen Leistungen von Porsche ein Hybridsystem mit Akku, Verbrennungsmotor und Elektromotor entwickelt. Der Akku des Mixte-Wagens wurde durch den Verbrennungsmotor aufgeladen. Hierbei wurden aber nur zwei Elektromotoren in den Vorderrädern betrieben. Dieses Prinzip wird auch in aktuellen Hybridfahrzeugen eingesetzt.


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