DIN 18220: Jedes Bauamt muss neue Trenching-Norm einmal einkaufen

Jede Baubehörde muss ein gesondertes PDF der neuen DIN-Norm für Trenching käuflich erwerben, auch zum Beispiel innerhalb Berlins. Das gab der ANGA-Verband am 16. Oktober 2023 bekannt(öffnet im neuen Fenster) . Der ANGA appelliert, "dass nicht jedes einzelne Bauamt in jedem einzelnen Bezirk die Norm für 135,80 Euro erwerben muss. Baubehörden sollten sie hürden- und damit kostenfrei nutzen können" , sagte ANGA-Geschäftsführerin Andrea Huber.
Vor einem Vierteljahr hatte das DIN-Institut die Norm 18220 für den Einsatz von Trenching-, Fräs- und Pflugverfahren veröffentlicht. Man kann die DIN 18220 als PDF-Download für 135,80 Euro oder als Buch bestellen. Die Printausgabe plus Versand kostet 28,20 Euro mehr.
Mit Hilfe der Norm solle laut Huber das Ziel der Gigabitstrategie des Bundes erreicht werden, bis 2030 alle Haushalte und Unternehmen in Deutschland mit Glasfaser zu versorgen. Der beschleunigte Ausbau könne nur stattfinden, wenn die DIN 18220 bei den Bauämtern vorliegt und somit der Stand der Technik in den Bescheiden sichergestellt werden könne.
Tiefbau macht rund 80 Prozent eines Ausbauprojektes aus
Nicht ohne Grund werde zum Beispiel aktuell vor dem Europäischen Gerichtshof (Rechtssache C-588/21 P) verhandelt, ob harmonisierte europäische Normen kostenfrei zugänglich sein müssen, da im europäischen Rechtsraum Gesetze grundsätzlich frei einsehbar sein sollen.
Der Tiefbau macht rund 80 Prozent eines Ausbauprojektes aus, erklärte der Projektentwickler Atene Kom.(öffnet im neuen Fenster) "Es gibt offene, grabenlose, in Abwasserkanälen verlegte und oberirdische Verlegemethoden für Glasfaser." Zu den offenen Methoden gehörten das Pflug- und Trenchingverfahren oder die oberirdische Verlegung entlang von Telekommunikationsleitungen. Außerdem gibt es das Spülbohrverfahren und die Erdverdrängung durch Erdraketen.
Jede Verlegemethode habe eigene Beschränkungen und Einsatzszenarien, die insbesondere von der Oberflächenbeschaffenheit, den bestehenden Infrastrukturen und der Länge der zu verlegenden Strecke abhängen. Welche Technik vorzugsweise Einsatz finden kann, richtet sich laut Atene Kom nach den Gegebenheiten vor Ort und sei mit dem zuständigen Träger der Wegebaulast abzustimmen.



