Firmen drohen mit Abwanderung wegen fehlender Daten

Allerdings hat der Gesundheitsminister auch die Vorteile der Patientendaten für die medizinische Forschung im Blick. Es drohe eine Abwanderung von Pharmakonzernen in andere Weltregionen, wenn hierzulande die Forschungsdaten nicht zur Verfügung stünden. "Im Moment verlassen uns viele Unternehmen, die eigentlich immer da gewesen sind, und die den Standort schätzen", sagte Lauterbach.

Zur Begründung sagten die Firmen: "War haben alles, wir haben viel, aber wir haben nicht die Daten. Uns fehlen die Daten." Bestimmte Arten von Studien und Therapien könnten in Deutschland nicht mehr so gut vorgenommen werden wie früher, "weil wir einen Datennachteil haben, wir sind nicht digital", sagte der Minister.

Hausärzte konsultieren die KI

Nach der Vorstellung Lauterbachs soll die elektronische Patientenakte auch die ärztliche Nachversorgung nach einer Operation verbessern, vor allem bei seltenen Krankheiten. Durch den Zugriff auf die erläuterten Befunde könnten Hausärzte mithilfe von KI-Systemen herausfinden, worauf bei der Behandlung geachtet werden müsse. Die gleichen Modelle stünden auch den Patienten zur Verfügung. Diese könnten beispielsweise herausfinden, wie sie ihren Lebensstil ändern müssten.

Bei unerwarteten Komplikationen könnten wiederum die Hausärzte auf telemedizinische Weise mit Spezialisten Kontakt aufnehmen oder direkt mit der Klinik beraten. Das sei eine "dramatische Veränderung". Somit arbeiteten plötzlich alle im Team. Das sei die Überwindung der verkrusteten Strukturen der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen, sagte Lauterbach.

Der Gesundheitsminister will beide Gesetzesvorschläge zeitgleich ins Kabinett einbringen. Einen genauen Zeitplan dafür nannte er jedoch nicht. Die Ressortabstimmung solle in den kommenden Wochen starten. Unter anderem sollen bis Ende 2024 für alle gesetzlich Versicherten digitale Akten eingerichtet werden – es sei denn, man lehnt das aktiv ab. Gespeichert werden können darin etwa Befunde, Röntgenbilder und Medikamentenlisten. Als freiwilliges Angebot wurden die E-Akten schon 2021 eingeführt (g+), aber nur ein Bruchteil der 74 Millionen Versicherten nutzt sie. Erklärtes Ziel bis 2025 ist, dass 80 Prozent der gesetzlich Versicherten E-Akten haben.

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 Digitalstrategie: Lauterbach erwartet medizinische Revolution durch Chatbots
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