Digitalisierung: Kaum ein Beruf komplett durch Computer ersetzbar
Durch Digitalisierung werden keine ganzen Berufsgruppen verschwinden. Doch bei fast der Hälfte der Beschäftigten könnten Computer immerhin einen erheblichen Teil des Jobs übernehmen.

Kaum ein Beruf soll derzeit vollständig durch Computer ersetzbar sein. Das hat eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ergeben. Nur 0,4 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeiten demnach in Berufen, die durch Computertechnologie und Automatisierung komplett verschwinden könnten. Betroffen ist vor allem die Industrieproduktion. Bei sozialen und kulturellen Dienstleistungsjobs ist die Wahrscheinlichkeit dagegen vergleichsweise gering, dass sie demnächst von Computern erledigt werden.
Doch 15 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland sind der Studie zufolge dem Risiko ausgesetzt, dass innerhalb ihres Berufs mehr als 70 Prozent der Tätigkeiten durch Computer oder computergesteuerte Maschinen übernommen werden.
Etwa 45 Prozent der Beschäftigten arbeiten in Berufen mit einer mittleren Substituierbarkeit. Das heißt, zwischen 30 und 70 Prozent der Tätigkeiten seien potenziell durch Computer zu erledigen.
Bei 40 Prozent der Berufe können der IAB-Studie zufolge weniger als 30 Prozent der Tätigkeiten automatisiert werden.
Berechnungen durch Tätigkeitsbeschreibungen in Behörden-Datenbank
Die Tätigkeiten, die innerhalb eines Berufs bereits heute potenziell durch Automatisierung ersetzt werden könnten, wurden durch Tätigkeitsbeschreibungen in der Datenbank BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit berechnet.
Bildung und Qualifikation mache Jobs auch nicht automatisch sicherer. So wiesen Helferberufe mit 45 Prozent ein etwa gleich hohes Substituierbarkeitspotenzial auf wie Fachkraftberufe mit, für die eine mindestens zweijährige Ausbildung absolviert werden muss. Dagegen ist bei Berufen, für die man eine Meister- oder Technikerqualifikation braucht, das Potenzial durch Rechner ersetzt zu werden mit rund 30 Prozent deutlich geringer. Bei Berufen, für die mindestens ein vierjähriges Hochschulstudium erforderlich ist, liege das Substituierbarkeitspotenzial bei weniger als 20 Prozent.
Insgesamt sprächen die Ergebnisse dafür, dass die Befürchtungen eines massiven Beschäftigungsabbaus im Zuge der Digitalisierung derzeit unbegründet seien, erläuterten IAB-Forscherinnen Katharina Dengler und Britta Matthes. Es würden nicht nur Tätigkeiten wegfallen, sondern auch neue entstehen. In der Gesamtbilanz könnte es daher sogar einen positiven Beschäftigungseffekt geben.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Das ist im aktuellen System leider nicht so einfach umzusetzen und würde voraussetzen...
Und was hat das alles mit der Industrialisierung zu tun?
Und daher auch ein ganz toller Plan, Grünflächen und Gehwege zu zerstören. Nicht grad...
Das mit der höheren Produktivität und höherer Wertschöpfung pro Kopf haben wir in den...