Digitalisierung in Deutschland: Bundesnetzagentur sucht neuen Fax-Anbieter
Die Behörde rechnet mit 3.000 bis 4.000 Faxen im Monat und sucht dafür einen neuen Anbieter. Im Internet sorgt die Ausschreibung für Spott.

Passend zum 1. April 2023 sucht die Bundesnetzagentur einen neuen Anbieter für den Versand von Faxen. Die Ausschreibung lässt sich digital auf der Onlineplattform e-Vergabe des Bundes finden. Noch bis zum 15. Februar 2023 können interessierte Anbieter ihr Angebot einreichen - allerdings nicht schriftlich, denn es sind "ausschließlich elektronische Angebote zugelassen", wie der Aufforderung zur Angebotsabgabe zu entnehmen ist.
Gesucht wird ein Anbieter zur "Erbringung von Faxdienstleistungen". Die Laufzeit soll zwischen 12 und 60 Monaten liegen. Die Bundesnetzagentur schätzt selbst mit einem Aufkommen zwischen 3.000 und 4.000 ein- und ausgehende Faxen pro Monat. Im Kriterienkatalog heißt es außerdem, dass "eine Erweiterung der Faxkapazität nach Ankündigung durch BNetzA bei absehbaren Lastspitzen im Empfang und/oder Versandt" möglich sein muss. Außerdem erwartet die Bundesnetzagentur einen deutschsprachigen Support und die Bereitstellung von 9.999 Faxnummern.
Für die Realisierung des Fax-Versands und -Empfangs fordert die Bundesnetzagentur eine von zwei digitalen Varianten an: TLS-verschlüsselte SMTP-Verbindung oder über die "Bereitstellung einer VPN-Verbindung, incl. redundanter Router durch Dienstleiser, mit. permanenten Verfügbarkeits-Überwachung der VPN-Verbindung und Faxdienste durch den Dienstleister." Der Datenaustausch erfolgt dann je nachdem über eine verschlüsselte oder unverschlüsselte FTP-Verbindung.
Im Netz sorgt die Ausschreibung derweil für Spott. So zeigte sich die Netzaktivistin und Bundestagsabgeordnete Anke Domscheit Berg belustigt.
🤣🤣🤣 Die Bundesnetzagentur 🤣🤣🤣 kauft #Faxdienstleistungen für bis zu 🤣🤣🤣 5 Jahre
— Anke DomscheitBerg @ankedb@social.linksfraktion.de (@anked) January 24, 2023
😭😭😭 #OZG #eGov https://t.co/FC8oQa31fy
Mit dem Problem einer trägen Digitalisierung sind deutsche Behörden nicht allein. Auch in Japan ist die Kommunikation per Fax nach wie vor üblich.
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Da ist unsere Gemeinde etwas langsam, aber mit Anwälten wird per Brief oder Fax...
Allerdings hat der Gesetzgeber bei nahezu allen Verwaltungsvorgängen sukzessive die...
Mich hat in fast 50 Jahren noch niemand zu einem Fax gezwungen. Für noch keinen Anlass...
Erst, wenn der nPA im Secure Element hinterlegt werden kann, also "Smart eID" läuft.
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