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Digitalgipfel: Siemens und SAP wollen Millionen-Euro-Förderung

Siemens und SAP bauen mit Factory-X einen Datenraum für die verarbeitende Industrie auf. Dafür wollen sie mehr als die Hälfte der Fördersumme von Manufacturing-X.
/ Achim Sawall
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Siemens-Technik in der chemischen Fertigung (Bild: Siemens)
Siemens-Technik in der chemischen Fertigung Bild: Siemens

Siemens und SAP wollen mit Factory-X eine Datenplattform für die Vernetzung der verarbeitenden Industrie aufbauen. Das berichtet das Handelsblatt(öffnet im neuen Fenster) unter Berufung auf die Konzerne. Dafür wurden 80 Millionen Euro Förderung beim Bundeswirtschaftsministerium beantragt. Die Summe wurde nicht offiziell bestätigt.

"Es wird erwartet, einen hoffentlich positiven Bescheid für einen Projektstart Anfang 2024 zu bekommen" , erklärten SAP und Siemens dem Handelsblatt. Das Ministerium legt ein Förderprogramm mit einem Volumen von bis zu 152 Millionen Euro auf.

16. Digitalgipfel der Bundesregierung in Jena

Factory-X soll Teil von Manufacturing-X sein(öffnet im neuen Fenster) . In dieser Initiative wollen Unternehmen und Verbände mit Subventionen des Staates eine Plattform für den Austausch in "Datenräumen" innerhalb der Industrie aufbauen. Schwerpunkt ist die Digitalisierung der Lieferketten. Konzerne wie Bosch und die Deutsche Telekom sind ebenso beteiligt wie die Mittelständler DMG Mori und Trumpf.

So bringen T-Systems und der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau(öffnet im neuen Fenster) (VDMA) ihre Datenräume Living Labs und Umati zusammen. Umati stellt die standardisierten Produktionsinformationen seiner rund 300 Partnerunternehmen bereit. Das T-Systems Living Lab ermöglicht das Entwickeln und Testen von Applikationen für das Analysieren und Auswerten dieser Daten.

Unter dem Motto Digitale Transformation in der Zeitenwende. Nachhaltig. Resilient. Zukunftsorientiert findet am 20. und 21. November 2023 der 16. Digitalgipfel der Bundesregierung in Jena statt.

Die Veranstalter, das Bundeswirtschafts- und das Bundesdigitalministerium, erwarten im Volkshaus Jena Bundeskanzler Olaf Scholz, Ministerinnen und Minister von Bund und Ländern und rund 1.000 Expertinnen und Experten aus dem Digitalbereich. Wirtschaftsminister Robert Habeck betonte die Notwendigkeit, die technologische und digitale Souveränität auszubauen, die Datenökonomie, insbesondere im Kontext Künstlicher Intelligenz, sicher und nutzstiftend zu gestalten und Digitalisierung mit Nachhaltigkeit zu verzahnen. Man wolle vertrauenswürdige KI made in Europe schaffen.

Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst sagte(öffnet im neuen Fenster) , Nachholbedarf gebe es "bei der Digitalisierung von Schulen oder der Verwaltung. Wir brauchen Digitalisierung konsequent und wir brauchen sie schnell." Laut Bitkom-Digitalmonitor sind von insgesamt 334 digitalpolitischen Vorhaben aus Koalitionsvertrag und Digitalstrategie bislang erst 13 Prozent umgesetzt, 87 Prozent müssen in der zweiten Hälfte der Legislaturperiode noch zum Ziel gebracht werden.

Wichtig sei jetzt, "dass die Kernprojekte der bundesdeutschen Digitalpolitik auch abgeschlossen werden" . Insbesondere die geplanten Investitionen in die Chip-Fabriken in Dresden, Magdeburg oder Ensdorf dürften angesichts des jüngsten Urteils des Bundesverfassungsgerichts zur Schuldenbremse nicht zur Disposition stehen.

Viele Nutzer sind unzufrieden(öffnet im neuen Fenster) mit dem Stand der Digitalisierung in Deutschland. Das zeigt eine Umfrage im Auftrag des Vergleichsportals Verivox. Danach sind 61 Prozent der Deutschen unzufrieden mit dem aktuellen Digitalisierungsstand und vergeben dafür Schulnoten zwischen 4 und 6. Jeder Zehnte verteilt sogar eine glatte Sechs. Der Mittelwert liegt bei Note 4. Lediglich 11 Prozent der Befragten bezeichnen den Digitalisierungsstand in Deutschland als "gut" oder "sehr gut" .


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