Digitalgesetz: Zalando, Delivery Hero und Booking gegen EU-Beschränkungen

Europäische Internetkonzerne wie Zalando und Delivery Hero wollen, dass Beschränkungen nur für Google, Apple, Amazon oder Facebook gelten.

Artikel veröffentlicht am ,
Zalando: Der Konzern sitzt mitten in Berlin.
Zalando: Der Konzern sitzt mitten in Berlin. (Bild: Zalando)

Europäische Shopping- und Buchungsportale wehren sich dagegen, in die geplante strengere EU-Regulierung dominierender Digitalkonzerne einbezogen zu werden. Eine Gruppe von zehn Firmen - darunter der Berliner Modeversandhändler Zalando, der Lieferdienst Delivery Hero, das Hotelbuchungsportal Booking.com oder der Secondhand-Kleiderkreisel-Nachfolger Vinted - warnt in einem Brief an die EU davor, dass das geplante Digitalgesetz sie ungerechtfertigt miteinbeziehe.

Der derzeitige Anhang des geplanten Gesetzes "spiegelt nur die Geschäftsmodelle von Social-Media-Plattformen, Suchmaschinen oder Appstores wider", heißt es in dem Schreiben, das dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel vorliegt.

Das neue Gesetz sollte ursprünglich US-Konzerne wie Google, Apple, Amazon und Facebook in ihrer Marktmacht begrenzen. Allerdings sind die Vorgaben so formuliert, dass auch weitaus kleinere, europäische Plattformen als solche "Gatekeeper" definiert werden könnten.

Kunden- vs. Besucherzahlen

In den Bedingungen, die im Anhang des Gesetzes vermerkt sind, wird dafür statt der reinen Kundenzahl auch die Zahl der Menschen herangezogen, die ein Portal nur besuchen, unabhängig davon, ob sie auch etwas kaufen.

Das Zählen reiner Besucherzahlen würde die Ergebnisse "stark verzerren", kritisieren die Firmen in ihrem Schreiben. Denn diese Zahl sei weit höher als diejenige der Kunden, die tatsächlich einkaufen. Da Anbieter zentraler Plattformen mit einem gewissen Umsatz oder Börsenwert unter das Gesetz fallen, sobald sie pro Monat mindestens 45 Millionen Endkunden und jährlich mehr als 10.000 gewerbliche Nutzer in der EU bedienen, sehen sich die europäischen Unternehmen zu Unrecht miteinbezogen.

Derzeit stimmen sich Rat und Parlament der EU über die Gesetzesvorschläge der EU-Kommission ab. Auch in der EU gab es zuletzt Streit darüber, ob die neuen Regeln auf die größten Konzerne beschränkt werden sollen oder nicht. "Ein Unternehmen wie Zalando, das seine Onlineseiten Drittanbietern zur Verfügung stellt, hat ebenfalls ausreichend Macht, um die Marktstruktur zu verändern", sagte der SPD-Parlamentarier René Repasi. "Es ist deshalb richtig, diese Firmen einheitlichen Regeln zu unterwerfen."

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Forschung oder Ölbohrung?
China gräbt ein zehn Kilometer tiefes Loch

Die Bohrung im Westen Chinas soll dazu dienen, mehr über das Innere des Planeten herauszufinden - oder doch dazu, um nach Öl zu suchen?

Forschung oder Ölbohrung?: China gräbt ein zehn Kilometer tiefes Loch
Artikel
  1. Gigafactory: Berlin besorgt um Wasser wegen Tesla-Fabrik
    Gigafactory
    Berlin besorgt um Wasser wegen Tesla-Fabrik

    Die Prüfungen der Tesla-Gigafactory betrachteten den Klimawandel nicht und angrenzende Gebiete zu wenig, sagen die Berliner Wasserbetriebe.

  2. Balkonkraftwerk bei Netto für unter 500 Euro erhältlich
     
    Balkonkraftwerk bei Netto für unter 500 Euro erhältlich

    Strom selbst produzieren? Mit dem Balkonkraftwerk von Netto ist das möglich: für unter 500 Euro die eigene Stromversorgung sichern.
    Ausgewählte Angebote des E-Commerce-Teams

  3. Blizzard: Preise im Itemshop von Diablo 4 entfachen Empörung
    Blizzard
    Preise im Itemshop von Diablo 4 entfachen Empörung

    Die Community reagiert sauer auf Leaks über die Preise im Itemshop von Diablo 4. Ein Rüstungsset kostet fast so viel wie früher ein Add-on.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Tiefstpreise: AMD Ryzen 9 7900X3D 534€, KFA2 RTX 3060 Ti 329,99€, Kingston Fury SSD 2TB (PS5-komp.) 129,91€ • Sony Days of Play: PS5-Spiele & Zubehör bis -70% • Roccat PC-Zubehör bis -50% • AVM Modems & Repeater bis -36% • Sony Deals Week [Werbung]
    •  /