Digitale Souveränität: Internationaler Strafgerichtshof ersetzt Microsoft Office

Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) plant, sich von US-amerikanischen Technologien unabhängig zu machen. Wie das Handelsblatt berichtet(öffnet im neuen Fenster) , soll zu diesem Zweck Microsoft Office durch Opendesk (Test, g+) ersetzt werden.
Opendesk stammt vom deutschen Software-Anbieter Zendis (Zentrum für Digitale Souveränität), der im Auftrag der Bundesrepublik die digitale Unabhängigkeit der Verwaltung stärken soll, indem kritische Abhängigkeiten von einzelnen Technologieanbietern aufgelöst werden.
Mit Opendesk bietet Zendis eine Office-Lösung an, die acht Komponenten von europäischen Softwareherstellern enthält. Mit diesen lassen sich Microsoft-Programme wie Outlook, Word, Excel und Powerpoint ersetzen. Zudem werden Kollaborationstools für die Zusammenarbeit angeboten.
IStGH will US-Sanktionen entgehen
Laut dem Handelsblatt hat der Wechsel des IStGH von Microsoft zu Opendesk großen Symbolwert. Er zeige, dass Technologie in das Zentrum der Geopolitik gerückt sei, weil die USA diese als Druckmittel einsetzten, heißt es weiter. Daher werde, die Abhängigkeit von amerikanischen Technologiekonzernen zu einem immer größeren Problem.
Hintergrund dieser Entscheidung ist die Befürchtung des IStGH, dass die US-Regierung mithilfe von Microsoft Sanktionen gegen das Strafgericht durchsetzt. Dem Bericht zufolge prüft diese derzeit weitere Strafmaßnahmen gegen die Institution, was deren Arbeitsfähigkeit stark einschränken könnte.
Nachdem Microsoft sein Konto gesperrt hatte, verlor Karim Khan, Chefermittler des IStGH, im Februar 2025 den Zugriff auf seine E-Mails . US-Präsident Trump drohte Personen und Organisationen zudem mit Geld- oder Gefängnisstrafen, sollten sie Khan "finanziell, materiell oder technologisch" unterstützen.



