Digitale Landkarte: Zoomen ohne Verzerrung
Würzburger Informatiker haben eine Zoomfunktion für digitale Landkarten entwickelt. Sie ähnelt der bekannten Bildschirmlupe, verzerrt das Bild aber nicht so stark.

Wer Onlinekarten wie Google Maps nutzt, kennt das Problem: Zoomt der Nutzer in die Karte hinein, baut sich diese neu auf. Das dauert immer eine Weile, und oft kann der Nutzer nicht mehr erkennen, welchen Kartenausschnitt er davor betrachtet hat.
"Wer im Internet die Zoomfunktion von Landkarten benutzt, bekommt nicht verschiedene Ansichten ein- und derselben Karte gezeigt, sondern immer wieder andere Karten, so dass sich die Darstellungen sprunghaft ändern", erklärt Alexander Wolff, Informatiker an der Universität in Würzburg, das Phänomen. Die Folge sei, dass die Nutzer leicht die Orientierung verlören.
Umgebung bleibt sichtbar
Wolff und seine Kollegen haben digitale Landkarten mit einem gleitenden Maßstab entwickelt. Das bedeutet, der Nutzer kann auf einer digitalen Karte einen bestimmten Teil vergrößern. Dazu markiert er die entsprechende Stelle und der Bereich wird gezoomt. Der restliche Ausschnitt bleibt sichtbar. Der Nutzer sieht also weiterhin die Region und erkennt, wo sich der vergrößerte Ausschnitt befindet.
Die Technik ist sozusagen eine Weiterentwicklung der Fischaugen- oder Lupenfunktion, die es schon seit längerem auf dem Computer gibt. Allerdings hat diese Funktion einen Nachteil: Wird ein Teil der Karte vergrößert, wird der Rest stark verzerrt. Die Würzburger Informatiker um Wolff haben eine Möglichkeit gefunden, um dies weitgehend zu vermeiden. Dabei soll die Verzerrung um rund 75 Prozent geringer ausfallen. Bei einer zweiten Variante ist die Verzerrung um etwa 65 Prozent geringer, dafür dauert die Berechnung des Zooms nur halb so lange.
Für Smartphones noch nicht geeignet
Allerdings sei das System derzeit noch relativ rechenintensiv, sagt Wolff. Einen Ausschnitt des Würzburger Stadtplans zu berechnen, dauere mehrere Sekunden - das sei zu lange, um das System sinnvoll in ein Navigationssystem zu integrieren. Auch für Smartphones sei es noch nicht geeignet.
In einem auf drei Jahre angelegten Projekt wollen die Forscher das ändern. Den aktuellen Stand haben sie in einem Aufsatz im Fachmagazin IEEE Transactions on Visualization and Computer Graphics beschrieben.
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...baut man diese Karten eigentlich nicht einfach aus Vektorgrafiken auf? Oder benutzt...
Richtig. "Hier ist die Lösung des Problems, wir zeigen Ihnen das Problem aber nicht...
Könnte man diese Art Zoom mit dem eines Raubvogels vergleichen? Ich habe mir oft...
Richtig. Das sieht man doch auch auf den Bildern, was gemeint ist. Im Text steht auch...