Digital-Gipfel: Wirtschaft soll 10.000 zusätzliche IT-Lehrstellen schaffen
Bitkom und das Bundesinstitut für Berufsbildung sind sich einig bei mehr Ausbildung im IT-Bereich: Das Corona-Jahr könne keine Ausrede sein.

Vor dem Digital-Gipfel der Bundesregierung am 30. November 2020 fordert der Branchenverband Bitkom mehr Lehrstellen: "Der fehlende IT-Nachwuchs ist ein riesiges Problem für die Gesamtwirtschaft. Wir hatten schon Ende 2019 124.000 offene Stellen. Das waren 40.000 mehr als 2018 - und es kann gut sein, dass wir in zwei Jahren die 200.000-Marke reißen", sagte Bitkom-Chef Achim Berg dem Handelsblatt.
Von größeren Unternehmen - mit IT-Abteilungen ab etwa zehn Mitarbeitern - könne man durchaus erwarten, dass sie mehr ausbilden. "Da darf auch das Corona-Jahr keine Ausrede sein" Das Ziel müsse sein, "10.000 zusätzliche neue Ausbildungsplätze in den IT-Berufen zu schaffen".
Auch der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), Friedrich Hubert Esser, appelliert: "Alle größeren Betriebe sind aufgerufen, auch in ihren IT-Abteilungen Azubis aufzunehmen." Bisher laufe der Strukturwandel hin zur digitalen Wirtschaft der Ausbildung weit voraus - mit der Folge, dass viele Unternehmen nicht ausbilden, weil ihnen selbst die Ausbilder fehlten, sagte Esser dem Handelsblatt. "Aber wenn wir nicht weit mehr Ressourcen in die Ausbildung stecken - und dafür eben auch die knappen IT-Spezialisten abstellen -, bremst das die Wirtschaft insgesamt."
Virtual Reality oder Edge Computing gehört zur Ausbildung
Die bis vor kurzem noch veralteten IT-Ausbildungsberufe wurden 2020 modernisiert. Fachinformatiker, der häufigste Lehrberuf, "lernen heute alle, mit neuen Technologien wie etwa Virtual Reality oder Edge Computing umzugehen", sagte Berg. Es habe sich aber sicher noch nicht überall herumgesprochen, dass die fünf IT-Berufe "nun wirklich fit sind für die digitale Wirtschaft", vermutet der BIBB-Präsident.
Esser räumte zugleich ein, dass das staatliche System nun schnell auch die Fortbildungen in den IT-Berufen zum Berufsspezialisten, Bachelor Professional und Master Professional modernisieren muss. Das soll 2021 passieren, "dann wird es sicher auch hier mehr Interessenten geben - auch als Alternative zum Studium, das so viele abbrechen".
Die Fachkräftelücke in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) ist im Zuge der Coronapandemie jedoch deutlich geschrumpft, erklärte das Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Im Oktober fehlten knapp 109.000 Fachkräfte mit entsprechender Qualifikation. Gegenüber dem Mittel der Jahre 2014 bis 2019 verkleinerte sich die Lücke demnach um 54 Prozent. Bei IT-Berufen schrumpfte die Lücke um 33 Prozent auf 26.000, nach 38.800 in den Jahren zuvor.
"Wir haben die Daten auch für 2020 erhoben und sind aktuell in der Berechnungsphase. Einen genauen Termin für die Vorstellung der neuen Zahlen kann ich noch nicht nennen, es wird voraussichtlich Anfang Dezember werden", sagte Bitkom-Sprecher Bastian Pauly Golem.de auf Anfrage.
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